Fieber bei Kindern: Wann ist der Krankenhausbesuch unumgänglich?

Fieber bei Kindern ist meist ein Zeichen für eine aktive Immunabwehr, kann aber auch auf ernste Erkrankungen hindeuten. Eltern stehen oft vor der Frage, ab wann ärztlicher Rat erforderlich ist. Während leicht erhöhte Temperaturen in der Regel unbedenklich sind, können hohe Fieberwerte und begleitende Symptome ein medizinisches Eingreifen erfordern.

Fieber bei Kindern: Wann ist der Krankenhausbesuch unumgänglich?
Fieber bei Kindern: Wann ist der Krankenhausbesuch unumgänglich?

Dieser Artikel beleuchtet die Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten von Fieber bei Kindern. Zudem erhalten Sie praxisnahe Tipps zur richtigen Temperaturmessung und zur Linderung des Fiebers durch Hausmittel oder Medikamente. Erfahren Sie, wann ein Arztbesuch notwendig ist und in welchen Fällen ein Krankenhausbesuch nicht aufgeschoben werden sollte. So können Sie fundierte Entscheidungen zum Wohl Ihres Kindes treffen.

Das Wichtigste in Kürze

  • Ab wann ist Fieber bedenklich? Temperaturen über 38 Grad gelten als Fieber, ab 39 Grad ist ärztlicher Rat empfehlenswert.
  • Wann sollte ein Kind zum Arzt? Wenn Fieber länger als zwei Tage anhält oder mit starken Symptomen wie Apathie, Erbrechen oder Krämpfen einhergeht.
  • Hausmittel oder Medikamente? Wadenwickel und Flüssigkeitszufuhr können helfen, ab 39 Grad sind fiebersenkende Medikamente sinnvoll.
  • Richtiges Messen ist entscheidend! Die rektale Messung liefert die genauesten Werte, insbesondere bei Säuglingen.
  • Wann ins Krankenhaus? Bei Temperaturen über 41,5 Grad oder bei Fieberkrämpfen, insbesondere bei Babys unter drei Monaten.

Hohe Temperatur: Ab wann besteht Gefahr?

Die normale Körpertemperatur eines Kindes schwankt zwischen 36,6 und 37 Grad Celsius. Temperaturen zwischen 37 und 38 Grad werden als erhöht betrachtet, während Werte über 38 Grad als Fieber gelten. Wenn das Thermometer jedoch über 39 Grad anzeigt, besteht hohes Fieber, und es ist ratsam, ärztlichen Rat einzuholen.

Unterschied zwischen viralem und bakteriellem Fieber

Nicht jedes Fieber erfordert eine medizinische Behandlung – doch der Unterschied zwischen viralen und bakteriellen Infektionen ist entscheidend. Virale Infekte sind in den meisten Fällen selbstlimitierend und klingen nach wenigen Tagen von allein ab. Typische Ursachen sind Erkältungsviren, Influenza oder das Dreitagefieber. Hier hilft es, das Kind gut zu beobachten, ausreichend trinken zu lassen und fiebersenkende Maßnahmen einzusetzen.

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Bakterielle Infektionen hingegen erfordern oft eine gezielte Behandlung mit Antibiotika. Zu den häufigsten bakteriellen Infektionen mit Fieber gehören Mittelohrentzündungen, Mandelentzündungen oder Lungenentzündungen. Ein wichtiger Hinweis auf eine bakterielle Infektion ist anhaltendes hohes Fieber über 39 Grad, das nicht auf fiebersenkende Medikamente anspricht. Auch eitriger Ausfluss aus Nase oder Ohren, Hautausschläge oder geschwollene Lymphknoten können auf eine bakterielle Ursache hindeuten. In solchen Fällen sollte dringend ein Arzt konsultiert werden.

Maßnahmen für Eltern bei Fieberkrämpfen

Ein Fieberkrampf kann erschreckend sein, ist aber in vielen Fällen harmlos. Typischerweise treten diese Krämpfe bei Kindern zwischen sechs Monaten und fünf Jahren auf, wenn die Körpertemperatur plötzlich ansteigt. Während eines Fieberkrampfes zucken die Arme und Beine des Kindes unkontrolliert, die Augen rollen nach oben, und in manchen Fällen kann das Kind für kurze Zeit das Bewusstsein verlieren.

Eltern sollten in diesem Moment Ruhe bewahren. Wichtig ist, das Kind auf eine weiche Unterlage zu legen, es nicht festzuhalten und den Kopf leicht zur Seite zu drehen, um Erbrechen zu vermeiden. Nach spätestens drei Minuten sollte der Krampf von selbst enden. Hält er länger an oder tritt erneut auf, sollte sofort der Notarzt gerufen werden. Nach einem ersten Fieberkrampf ist eine ärztliche Abklärung notwendig, um andere Ursachen wie Epilepsie auszuschließen.

Richtige Maßnahmen je nach Fieberhöhe

Körpertemperatur Maßnahme
36,5 – 37,9 °C Normale Temperatur, keine Maßnahmen nötig
38 – 38,9 °C Leichtes Fieber, Kind beobachten, Ruhe und Flüssigkeit
39 – 39,9 °C Hohes Fieber, fiebersenkende Maßnahmen erwägen
40 – 41,4 °C Sehr hohes Fieber, ärztliche Abklärung ratsam
Über 41,5 °C Notfall, sofort ins Krankenhaus

Der Besuch beim Kinderarzt

Ein Kinderarzt kann das Kind gründlich untersuchen, die Ursachen identifizieren und geeignete Therapien empfehlen. In vielen Fällen kann bis zum nächsten Tag gewartet werden, es sei denn, es treten zusätzliche Symptome auf. Fiebersenkende Medikamente wie Ibuprofen oder Paracetamol sind oft angezeigt, wohingegen Aspirin aufgrund des Risikos schwerwiegender Komplikationen vermieden werden sollte.

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Wann ins Krankenhaus?

Eine Körpertemperatur von über 41,5 Grad ist ein medizinischer Notfall und erfordert sofortige Krankenhauseinweisung. In solchen Fällen erhalten Kinder intravenöse Flüssigkeiten und Medikamente. Bei bakteriellen Infektionen können Antibiotika verabreicht werden. Zudem ist ein Krankenhausbesuch unerlässlich bei Fieberkrämpfen oder wenn Säuglinge unter drei Monaten Fieber entwickeln.

Symptome und Anzeichen: Wann einen Arzt aufsuchen?

Generell ist es wichtig, einen Arzt aufzusuchen, wenn das Kind apathisch wirkt oder das Fieber mit anderen Symptomen wie Erbrechen, Durchfall oder starken Schmerzen einhergeht. Auch bei Fieber, das länger als zwei Tage anhält, sollte medizinische Hilfe in Anspruch genommen werden.

Hausmittel und Fiebersenkende Maßnahmen

Zur Behandlung von Fieber sind Ruhe und ausreichende Flüssigkeitszufuhr unerlässlich. Es gibt auch diverse Hausmittel wie Wadenwickel für ältere Kinder und das Abtupfen mit lauwarmem Wasser bei Babys, um die Körpertemperatur zu senken. Es ist jedoch essenziell, die Temperatur des Kindes regelmäßig zu überprüfen und die genauesten Messmethoden zu verwenden.

Richtiges Messen der Körpertemperatur

Die rektale Messung mit einem Fieberthermometer gilt als genaueste Methode zur Überprüfung der Körpertemperatur bei Kindern. Obwohl diese Methode unangenehm sein kann, sind andere Techniken oft weniger präzise. Einige hilfreiche Tipps können den Messvorgang für das Kind angenehmer gestalten.

Tipps zur genauen Fiebermessung

Die Wahl des richtigen Fieberthermometers ist entscheidend für eine verlässliche Temperaturmessung. Am genauesten ist die rektale Messung mit einem digitalen Thermometer. Diese Methode eignet sich besonders für Säuglinge und Kleinkinder, da sie den inneren Körperkern am präzisesten widerspiegelt.

Ohr- und Stirnthermometer sind praktisch, können aber von der tatsächlichen Temperatur abweichen. Bei älteren Kindern kann die orale Messung eine Alternative sein, erfordert jedoch, dass das Kind das Thermometer lange genug unter der Zunge hält. Messungen in der Achselhöhle sind die unzuverlässigsten und sollten nur als grobe Orientierung dienen. Eltern sollten darauf achten, das Thermometer vor und nach jeder Nutzung zu reinigen und die Messung idealerweise zweimal durchzuführen, um Ungenauigkeiten zu vermeiden.

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Fazit

Während Fieber ein häufiges Symptom bei Kindern ist und oft auf ein funktionierendes Immunsystem hinweist, gibt es Situationen, in denen medizinische Intervention notwendig ist. Die Kenntnis der Anzeichen, Symptome und geeigneten Behandlungsmethoden kann helfen, das Wohl des Kindes sicherzustellen und unnötige Sorgen zu vermeiden.

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FAQ

Wann ist Fieber bei Kindern bedenklich?

Fieber bei Kindern wird bedenklich, wenn es über 39 Grad Celsius steigt, da dies auf ein hohes Fieber hinweist. In solchen Fällen ist es ratsam, einen Arzt zu konsultieren. Fieber, das mit anderen Symptomen wie Apathie, Erbrechen, Durchfall oder starken Schmerzen einhergeht, oder Fieber, das länger als zwei Tage anhält, sollte ebenfalls ärztlich abgeklärt werden.

Wie lang darf ein Kind fiebern?

Ein Kind darf in der Regel nicht länger als zwei Tage fiebern, ohne dass ein Arzt aufgesucht wird. Wenn das Fieber jedoch mit anderen schweren Symptomen einhergeht oder das allgemeine Wohlbefinden des Kindes beeinträchtigt ist, sollte unverzüglich ärztlicher Rat eingeholt werden.

Wie hoch darf Fieber bei Kindern?

Fieber bis zu 38 Grad Celsius wird oft als leichtes Fieber betrachtet. Temperaturen über 39 Grad Celsius gelten als hohes Fieber und erfordern in der Regel ärztliche Beratung. Eine Körpertemperatur von über 41,5 Grad ist ein medizinischer Notfall und erfordert sofortige Krankenhauseinweisung.

Soll man Kind mit Fieber schlafen lassen?

Ja, Schlaf kann dem kranken Körper helfen, sich zu erholen und das Immunsystem zu stärken. Allerdings ist es wichtig, das Wohlbefinden des Kindes kontinuierlich zu überwachen. Wenn das Kind unruhig schläft, stark schwitzt, oder andere besorgniserregende Symptome zeigt, sollte ein Arzt konsultiert werden. Es kann auch hilfreich sein, dem Kind vor dem Schlafengehen ein fiebersenkendes Mittel zu verabreichen, nachdem dies mit einem Arzt abgesprochen wurde.

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