Blutgeschmack im Mund – Wie er entsteht und was er bedeutet
Was ist wenn man Blut schmeckt?
Blutgeschmack im Mund kann viele Ursachen haben – von harmlosen Verletzungen bis hin zu ernsthaften Erkrankungen. Während ein Biss auf die Zunge oder Wange keine Sorge bereitet, erfordert blutiger Auswurf beim Husten sofortige ärztliche Abklärung. Doch auch Zahnerkrankungen, Medikamente oder ein veränderter Eisenstoffwechsel können dahinterstecken. In diesem Artikel erfahren Sie, woher der metallische Geschmack kommt, welche Ursachen infrage kommen und wann ein Arztbesuch notwendig ist.

Das Wichtigste in Kürze
✅ Blutgeschmack entsteht oft durch Eisen im Blut, kann aber auch ernste Ursachen haben.
✅ Mögliche Auslöser sind Verletzungen, Zahnprobleme, Infektionen oder systemische Erkrankungen.
✅ Medikamente, Zahnersatz oder hormonelle Veränderungen können ebenfalls verantwortlich sein.
✅ Blutiger Auswurf beim Husten sollte immer ärztlich abgeklärt werden.
✅ Eine gründliche Mundhygiene und ausgewogene Ernährung können vorbeugend helfen.
So entsteht der Blutgeschmack
Beim Blutgeschmack entsteht ein Aroma, das an Eisen erinnert. Tatsächlich ist er auch darauf zurückzuführen, denn Eisen im Blut ist ausschlaggebend für die Zellbildung sowie für die Zellatmung. Ohne Eisen käme der Sauerstoff nicht in den Zellen des Organismus an. Daher bedarf es eines gesunden Eisenstoffwechsels. Der metallische Geschmack im Mund kann also auch auf einen zu hohen Eisenwert im Blut hinweisen.
Doch es kommen auch Krankheiten als Verursacher für den Blutgeschmack im Mund in Frage. Ein Husten ist an sich nichts Bedenkliches; enthält der Auswurf allerdings Blut, sieht die Sache schon anders aus. Möglicherweise könnte dies ein Hinweis auf Lungenkrebs sein. Dazu sind auch weitere Symptome wie Kreislaufproblematiken, Fieber und Übelkeit denkbar.
Frauen in der Schwangerschaft sind unter Umständen starken Geschmacks- und Geruchsveränderungen unterworfen. Blutgeschmack im Mund ist in dieser Zeit nichts Ungewöhnliches.
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Für den Blutgeschmack im Mund kann auch eine Krankheit namens Dysgeusie verantwortlich sein. Dies sind Geschmacksstörungen, die auf geschädigten und/oder in ihrer Funktion beeinträchtigen Geschmacksnerven, -knospen oder -bahnen basieren.
Auch ein geplatztes Magengeschwür kommt als Verursacher für Blutgeschmack im Mund in Frage.
Ein Symptom – viele Ursachen
Für den Blutgeschmack im Mund kann es viele Gründe geben:
- Ernährung: Fleisch (vor allem Leber), Getreide, Kleie
- Zahn-/Zahnfleischerkrankungen: Parodontitis, Gingivitis
- Zahnersatz: metallische Materialien wie Zahnbrücken, -prothesen, -implantate
- Hormone: Schwangerschaft, Menstruation, Menopause
- Nahrungsergänzung: Vitamin-, Kalzium-, Eisenpräparate
- Medikamente: Narkosemittel, Hustenpräparat
- Innere Verletzungen: Magen-Darm-Blutungen, Zahnfleischentzündungen
- Infektionen im Mund: Bronchialinfekte, Pilzvergiftungen in der Mundhöhle
- Andere Erkrankungen: Dysgeusie, Lungenkrebs, Nierensteine, Diabetes
- Sonstige Ursachen: körperliche Überlastung, Alkoholmissbrauch, metallische Vergiftungen, Chemotherapie
Wie Sie sehen, können viele Ursachen verantwortlich für den unangenehmen Geschmack sein. Doch bevor Panik entsteht, sollte ein Arzt aufgesucht werden. In den meisten Fällen ist die Ursache harmlos – zur Sicherheit sollte jedoch eine Abklärung erfolgen.
Vorgehensweise bei Blutgeschmack
Der Blutgeschmack kann zahlreiche Ursachen haben, die behoben werden sollten. Einige Maßnahmen sind leicht durchzuführen, für andere hingegen brauchen Sie ärztliche Unterstützung:
Grunderkrankungen erkennen und behandeln
Rührt der Blutgeschmack im Mund von Husten, Fieber, einer inneren Blutung oder einem anderen Symptom her, muss diese ursächlich behandelt werden. Hier kann nur der Arzt der richtige Ansprechpartner sein. Er leitet die adäquate Behandlung ein.
Zahnersatz
Metallischer Zahnersatz kann ebenfalls den Blutgeschmack im Mund verursachen. Hier hilft nur die Entfernung der Metallteile. Ersatz bieten Prothesen aus Kunststoff und Keramik, die absolut geschmacksneutral sind.
Mund und Zähne
Die ausreichende und richtige Zahnpflege schützt vor unangenehmen Geschmackserlebnissen sowie vor Erkrankungen im Mundraum. Die Zunge als Nährboden für mögliche Keime sollte dabei ebenfalls mit einbezogen werden. Hilfreich ist hier ein Zungenspatel. Vergessen Sie bei der Zahnpflege auch die Zahnzwischenräume nicht.
Erste Maßnahmen bei Blutgeschmack im Mund
Wenn plötzlich Blutgeschmack im Mund auftritt, sollte zunächst abgeklärt werden, ob eine offensichtliche Verletzung oder Zahnfleischblutung vorliegt. In solchen Fällen hilft es, den Mund mit kaltem Wasser auszuspülen, um die Blutung zu stoppen. Das Kauen von Eiswürfeln oder das Spülen mit Salzwasser kann helfen, kleinere Entzündungen zu beruhigen. Bei blutigem Husten oder häufigem Auftreten ohne ersichtlichen Grund ist jedoch Vorsicht geboten. Eine gesunde Mundhygiene ist entscheidend, um Zahnfleischentzündungen und Infektionen vorzubeugen.
Das regelmäßige Reinigen der Zunge mit einem Zungenschaber kann ebenfalls dazu beitragen, unangenehme Geschmacksveränderungen zu vermeiden. Wer oft Blutgeschmack durch Eisenpräparate oder bestimmte Medikamente wahrnimmt, sollte mit dem Arzt über Alternativen sprechen. Auch die Ernährung kann eine Rolle spielen: Lebensmittel mit hohem Säuregehalt, wie Zitrusfrüchte oder Essig, können die Mundschleimhaut reizen und Blutgeschmack verstärken. Viel Trinken – vor allem Wasser oder ungesüßter Tee – hilft, den Speichelfluss zu fördern und Geschmacksstörungen entgegenzuwirken. Bei Verdacht auf eine ernsthafte Erkrankung sollte nicht gezögert werden, professionelle medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Blutiger Auswurf: Wann ist ein Arztbesuch notwendig?
Blutiger Auswurf ist ein ernstes Warnsignal, das dringend ärztlich abgeklärt werden sollte. In vielen Fällen steckt eine Infektion der Atemwege dahinter, beispielsweise eine Bronchitis oder Lungenentzündung. In seltenen Fällen kann jedoch auch eine ernsthafte Erkrankung wie Tuberkulose oder Lungenkrebs der Auslöser sein. Weitere alarmierende Symptome sind anhaltender Husten, unerklärlicher Gewichtsverlust, Brustschmerzen oder starke Müdigkeit.
Wer regelmäßig blutigen Auswurf bemerkt, sollte umgehend einen Arzttermin vereinbaren. Ein schneller Lungenfunktionstest oder eine Röntgenaufnahme kann erste Hinweise auf die Ursache geben. Besonders Raucher sollten aufmerksam sein, da sie ein erhöhtes Risiko für Lungenkrankheiten haben. Eine frühzeitige Diagnose kann Leben retten!
Erhöhter Eisenbedarf bei Frauen
Etwa ein Drittel über dem täglichen Eisenbedarf des Mannes liegt der einer Frau. Menstruation oder Schwangerschaft erhöhen ihn noch einmal um etwa 50 %. Ein blutiger bzw. metallischer Geschmack im Mund ist hierbei nicht ungewöhnlich.
Weiterhin sind Frauen starken hormonellen Veränderungen unterworfen – gerade in der Menopause oder im Verlauf einer Schwangerschaft. Der größte Fehler wäre nun, die tägliche Eisenzufuhr zu reduzieren. Eher das Gegenteil sollte der Fall sein. Dieser Blutgeschmack im Mund kann vernachlässigt werden. Viel Eisen enthalten u. a. Kräuter (Basilikum), alle dunkelgrünen Gemüsesorten sowie Hirse- und Weizenkleie.
Arzneimittel und Drogen
Beim Genuss von Alkohol und Drogen sowie bei der Einnahme von bestimmten Medikamenten (Grippe, Husten) ist der Blutgeschmack im Mund klassisch. Rührt er von Grippe- oder Hustenmitteln her, hilft oft ein Präparatwechsel.
Wer auf Drogen- und Alkohol verzichtet, verliert nichts dabei. Ganz im Gegenteil. Auch Nahrungsergänzungsmittel sollten einer Überprüfung unterzogen werden. Die Notwendigkeit einer Einnahme besteht nicht immer und kann durch eine Blutuntersuchung abgeklärt werden.
Blutiger Auswurf bei Husten
Ein blutiger Auswurf beim Husten kann auf einen bestehenden Lungenkrebs hindeuten. Raucher sollten hier sofort die letzte Zigarette ausdrücken und das Rauchen völlig unterlassen. Bei dieser möglichen Ursache des Blutgeschmacks im Mund ist sofort der Arzt aufzusuchen.
Blutgeschmack durch Sport?
Auch beim Sport kann plötzlich der blutige Geschmack im Mund auftreten. CrossFitter und Gewichtheber kennen dies vermutlich. Bei Anstrengung nimmt die Lungendurchblutung zu und mittels des Bronchialschleims kann ein wenig Blut in den Mund gelangen. Der Sportmediziner Prof. Dr. Burkhard Weisser winkt jedoch ab in Sachen Gefährlichkeit. Gegebenenfalls das Trainingslevel ein wenig reduzieren.
Trockener Mund
Um Geschmacksrichtungen und -nuancen wahrzunehmen, ist Speichel erforderlich. Er wird von den Speicheldrüsen gebildet. Es gibt jedoch Ursachen, die zu Mundtrockenheit führen, wie z. B. Dehydrierung.
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Die Folge: Der Mund trocknet aus, was den typischen metallischen Geschmack hervorruft. Gerade Asthma-Patienten neigen deshalb zu Blutgeschmack im Mund. In jedem Fall hilft viel trinken.
Wann geht’s zum Arzt?
Sind harmlose Ursachen verantwortlich, besteht kein Grund zur Unruhe. Sind jedoch Krankheitssymptome ursächlich bekannt für den blutigen Geschmack, darf der Arztbesuch nicht auf die lange Bank geschoben werden. In Frage kommen Infektionen, Stoffwechselerkrankungen sowie Vergiftungen oder auch innere Verletzungen.
Vor allem beim Bluthusten oder blutigen Anteilen im Speichel ist es höchste Zeit, aktiv zu werden. Der Arztbesuch hat hierbei absolute Priorität. Ein schneller Termin ist erforderlich; lassen Sie sich nicht abwimmeln. Es gibt noch andere gute Ärzte.
Blutgeschmack im Mund – gefährlich oder ungefährlich?
Der klassische metallische Geschmack kann harmlose Ursachen haben oder auf eine mehr oder weniger gefährliche Erkrankung hindeuten. Vor allem während der Schwangerschaft ist die Veränderung im Geruchs- und Geschmackssinn legendär.
Der Biss in die Wange oder auf die Zunge ist schmerzhaft und hat den Blutgeschmack zur Folge. Gefährlich ist das jedoch nicht. Auch der metallische Zahnersatz liefert eine harmlose Ursache. Wen’s stört, der lässt ihn gegen keramischen oder kunststoffbasierten austauschen.
Auch als Nebenwirkung einiger Medikationen tritt der Blutgeschmack auf. Möglicherweise hilft der Austausch des Präparates. Denkbar für den unerwünschten Geschmack können jedoch auch ernsthafte Erkrankungen oder ein veränderter Eisenstoffwechsel sein. Es gibt zahlreiche Optionen. Im Zweifelsfall hilft nur der Arztbesuch, der Punkt für Punkt ausschließt und am Ende bei der Ursache landet.
FAQ
Was bedeutet es, wenn man Blutgeschmack im Mund hat?
Ein Blutgeschmack im Mund kann auf verschiedene Ursachen hinweisen. Es kann auf eine Verletzung im Mundraum hindeuten, wie beispielsweise eine Zahnfleischblutung oder eine Wunde im Mund. Es kann aber auch ein Symptom für eine ernsthaftere Erkrankung sein, wie zum Beispiel eine Blutung im Magen-Darm-Trakt oder in den Atemwegen. Wenn Sie regelmäßig Blutgeschmack im Mund haben, sollten Sie einen Arzt aufsuchen, um die genaue Ursache abzuklären.
Warum habe ich einen Metallgeschmack im Mund?
Ein Metallgeschmack im Mund kann ebenfalls verschiedene Gründe haben. Häufig tritt dieser Geschmack auf, wenn Metallpartikel oder Metallionen in den Mund gelangen, zum Beispiel durch den Kontakt mit Metallgegenständen oder durch Amalgam-Füllungen im Zahn. Ein weiterer möglicher Grund ist eine Veränderung des Geschmackssinns, die als Dysgeusie bezeichnet wird. Diese kann durch verschiedene Faktoren wie Infektionen, Medikamente oder Erkrankungen verursacht werden.
Woher kann Blut im Mund kommen?
Blut im Mund kann aus verschiedenen Quellen stammen. Es kann beispielsweise durch eine Verletzung im Mundraum entstehen, wie zum Beispiel eine Zahnfleischblutung, eine Wunde an der Zunge oder eine Verletzung der Schleimhaut. Es kann aber auch von Blutungen in anderen Bereichen des Körpers stammen und in den Mund gelangen, zum Beispiel bei Blutungen im Magen-Darm-Trakt oder in den Atemwegen. Wenn Sie regelmäßig Blut im Mund haben, ist es wichtig, die genaue Ursache ärztlich abklären zu lassen.
Hat man bei einer Corona-Infektion einen metallischen Geschmack im Mund?
Ein metallischer Geschmack im Mund kann bei einigen Menschen ein Symptom einer Corona-Infektion sein. Dieser Geschmack kann jedoch auch durch andere Faktoren verursacht werden und ist nicht spezifisch für COVID-19. Wenn Sie den Verdacht haben, mit dem Coronavirus infiziert zu sein, sollten Sie sich testen lassen und die Empfehlungen der Gesundheitsbehörden befolgen.
Bei welcher Variante von Corona verliert man den Geschmack?
Der Verlust des Geschmackssinns, auch Anosmie genannt, kann bei verschiedenen Varianten des Coronavirus auftreten, einschließlich der ursprünglichen Variante und der aktuell zirkulierenden Varianten. Der Verlust des Geschmackssinns kann jedoch auch durch andere Infektionen, Erkrankungen oder Faktoren verursacht werden. Wenn Sie plötzlich den Geschmackssinn verlieren, ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen, um die genaue Ursache festzustellen.
Welche Medikamente können Geschmacksstörungen verursachen?
Es gibt verschiedene Medikamente, die Geschmacksstörungen als Nebenwirkung haben können. Dazu gehören beispielsweise bestimmte Antibiotika, Antidepressiva, Antihistaminika und Antidiabetika. Die genaue Auswirkung auf den Geschmackssinn kann je nach Medikament unterschiedlich sein. Wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihre Medikation Ihre Geschmacksempfindungen beeinträchtigt, sollten Sie Ihren Arzt oder Apotheker konsultieren.
Welcher Arzt ist bei Geschmacksstörungen zuständig?
Bei anhaltenden Geschmacksstörungen ist es empfehlenswert, einen Hals-Nasen-Ohren-Arzt (HNO-Arzt) aufzusuchen. HNO-Ärzte sind auf die Diagnose und Behandlung von Erkrankungen im Kopf- und Halsbereich spezialisiert und können Ihnen bei der Abklärung der Ursache Ihrer Geschmacksstörung helfen. In einigen Fällen kann es auch ratsam sein, weitere Fachärzte, wie beispielsweise einen Zahnarzt, einen Gastroenterologen oder einen Neurologen, hinzuzuziehen, um die genaue Ursache zu ermitteln.
Welcher Wirkstoff kann einen metallisch-bitteren Geschmack hervorrufen?
Einige Medikamente enthalten Wirkstoffe, die einen metallisch-bitteren Geschmack im Mund verursachen können. Dazu gehören beispielsweise bestimmte Antibiotika, Antihypertensiva, Antidiabetika und entzündungshemmende Medikamente. Der metallische Geschmack kann jedoch auch durch andere Faktoren wie Infektionen, Erkrankungen oder Veränderungen des Geschmackssinns verursacht werden. Wenn Sie Fragen zu den Auswirkungen Ihrer Medikation haben, sollten Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker wenden.
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