Augeninfarkt – Ursachen, Behandlung und Heilungschancen des Sehsturz
Wie wird ein Augeninfarkt behandelt?
Herzinfarkt als Krankheitsbild ist weitestgehend bekannt. Doch der Mehrheit ist darüber unwissend, dass andere Organe wie Stammhirn oder aber auch die Augen ebenfalls einen Infarkt erfahren können.
So wie ein Herzinfarkt gefährlich ist, gilt das gleiche auch für den Augeninfarkt. Aufgrund einer akuten Durchblutungsstörung der Netzhaut im Auge entsteht der Augeninfarkt. Dieser kann wiederum Gefäßverschlüsse verursachen und gleichzeitig die Blutversorgung der Netzhaut zum Teil unterbinden, sodass es zu einer kurzfristigen Erblindung des Auges kommen kann. Ein Augeninfarkt ist meistens mit keinen Schmerzen verbunden, was bedeutet, dass in vielen Fällen so ein Infarkt unentdeckt bleibt.
Hier ist zwar das Leben im Vergleich zum Herzen nicht abhängig, doch kann dieser bei einer Nichtbehandlung zu einer Sehbeeinträchtigung, wenn nicht gar zu einer kompletten und dauerhaften Erblindung des betroffenen Auges führen.
Weswegen der Augeninfarkt niemals zu unterschätzen ist. Daher ist es unabdingbar schon beim bloßen Verdacht eines Augeninfarkts einen kompetenten Arzt aufzusuchen.
Ursachen – zwei Unterschiede
Augeninfarkt ist zwar nicht komplett mit dem Herzinfarkt zu vergleichen, doch beide haben dieselben Ursachen, nämlich verschlossene Gefäße.
Im Falle des Augeninfarkts unterscheidet der Arzt zwischen zwei Arten der Gefäßverschlüsse.
Die eine ist ein Venenastverschluss, also eine Vene, die eigentlich das Blut vom Augen zum Herzen transportiert. Hier kommt es zu einem Verschluss aufgrund eines Blutstaus im Auge. Dieser verursacht eine Anschwellung, die wiederum die benachbarten Arterien abdrückt, was letztlich zu einem Versorgungsmangel an Sauerstoff für das Gewebe führt (siehe Arterienastverschluss). Häufig werden Augeninfarkte aufgrund eines Venenverschlusses verursacht.
Die zweite Art ist ein Arterienastverschluss, der Arterienast, der das Blut vom Herzen in das Auge leitet. Zusätzlich haben die Arterien die Aufgabe sauerstoffreiches Blut in beide Augen zu strömen. Kommt es zu einem Verschluss, kann auch kein Sauerstoff transportiert werden, was zu einer Unterversorgung und schnellem Absterben des Gewebes führt.
Verschlüsse können im Allgemeinen durch Blutgerinnsel, welche im Blut mittransportiert werden, verursacht werden. Allerdings kann auch eine Gefäßwand schuld an den Verschlüssen sein. Hier sind die Gefäßwände verdickt, sodass sich das Blut staut, und zwar so lange, bis es gerinnt und es zu einer Thrombose kommt.
Hinzukommen noch Blutungen aus verletzten oder undichten Gefäßen als Verursacher für den Augeninfarkt. Die Blutungen üben einen enormen Druck auf das Gewebe, sodass auch hier zu einem Sauerstoffmangel der Netzhaut kommt. Was ebenfalls zu Gefäßverschlüssen kommen kann. Währenddessen versucht das Auge durch eine Neubildung der Blutgefäße die Sauerstoffunterversorgung zu kompensieren. Diese sind jedoch zu Beginn recht unstabil, sodass sie mit Leichtigkeit reißen können, wobei das zu erneuten Blutungen führt.
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Risikogruppen für einen Augeninfarkt
Wie bereits deutlich beschrieben, stirbt das Gewebe, die Netzhaut, infolge der fehlenden Sauerstoffversorgung ab. Patienten, die bereits Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben, sind besonders für einen Augeninfarkt anfällig. Die Arteriosklerose erhöht ebenfalls die Wahrscheinlich, dass man einen Augeninfarkt erleidet.
Wegen einer Ablagerung von Cholesterins in denen Venen, wird der Blutfluss unterbrochen. Daher sind Diabetiker sowie Menschen mit hohen Cholesterinwerten genauso dem Risiko an einem Augeninfarkt zu erkranken ausgesetzt.
Symptome des Augeninfarkts
Die besondere Gefahr des Augeninfarkts liegt in der Tatsache, dass dieser komplett ohne Schmerzen verläuft, sodass er kaum zu erkennen ist und als harmlos, als er in Wahrheit ist, eingestuft wird. Daher wird der Augeninfarkt von vielen Betroffenen unterschätzt und die einhergehenden Sehstörungen auf die leichte Schulter genommen.
Ein Augeninfarkt macht sich durch die plötzliche Sehverschlechterung auf dem betroffenen Auge bemerkbar. Bei manchen treten im Sehfeld Flecken auf, andere wiederum können nur noch Schatten und etwaige Bewegungen wahrnehmen. Davon abgesehen kann bei einer höheren Intensität des Augeninfarkts das betroffene Auge eventuell auch gar nichts sehen.
Beeinträchtigungen wie das Sehen von Schatten, Punkten und eine Veränderung des Sehstärke sind ebenfalls Indizien für einen Augeninfarkt.
Es gilt, dass jedes der Symptome ernst genommen und dringlich die Augen untersucht werden. So wie bei einem Herzinfarkt sollte auch der Augeninfarkt schnellstmöglich von einem Arzt behandelt werden, um so die Heilungschancen zu erhöhen. Meist kommt nach einem Augeninfarkt eine lebenslange Einnahme von Medikamenten, um so weitere Gefäßverschlüsse zu vermeiden. Bei einigen bleibt sogar nach einem Infarkt eine mehr oder weniger schwere Sehbehinderung zurück.
Behandlungsmöglichkeiten
Bevor der Arzt entscheiden kann, welche Heilungsmethode eingesetzt werden kann, stellt er zunächst die Art des Verschlusses fest, also ist es ein Venen- oder Arterienverschluss.
Mithilfe einer Bulbus-Massage wird der Arzt versuchen den Verschluss vorsichtig zu lösen. Bei einer stationären Behandlung werden mithilfe einer intravitrealen Injektion durchblutungsfördernde Medikamente verabreicht. Allerdings geschieht dies in einer ambulanten Operation. Hier wird eine lokale Betäubung angesetzt und anschließend wird durch das betroffene Auge die Injektion verabreicht. Anschließend wird eine Laser- oder Kältetherapie angewandt, um dem steigenden Augendruck entgegenzuwirken und so eine Minderung zu erreichen.
Damit also keine langlebige Sehverschlechterung oder gar eine Erblindung auftritt, sollte man bereits bei einem Verdacht von einem Augeninfarkt zum Arzt gehen und sich untersuchen lassen. Wird der Infarkt innerhalb der ersten Stunde des Auftretens behandelt, bleiben in den meisten Fällen lediglich geringere Sehstörungen zurück. Wird dieser jedoch erst nach einigen Stunden kuriert, so stehen die Heilungschancen eher schlecht, sodass die Möglichkeiten auf eine Sehverbesserung sich verringern.
Gibt es Präventionsmöglichkeiten?
Im Prinzip ja, indem man die Augen regelmäßig beim Augenarzt kontrollieren lässt. Besonders Menschen, die zu der Risikogruppe gehören aufgrund der Diabetes, erhöhtem Cholesterinspiegel und Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder gar übergewichtig sind sollten den Rat zu Herzen nehmen und die Augen stets überprüfen lassen.
Selbst Rauchen sollten ihre Augengesundheit nicht vernachlässigen und diese sogar öfters als unter normalen Umständen vom Augenarzt durchchecken lassen.
Wer grundsätzlich das Risiko des Augeninfarkts verringern möchte, sollte den eigenen Körper mit ausreichender Flüssigkeit versorgen. Gleichzeitig auf eine gesunde Lebensweise und eine reichlich ausgewogene und gesunde Ernährung achten.
Um den Flüssigkeitshaushalt im Gleichgewicht zu halten, empfiehlt es sich mindestens 1,5 Liter Wasser täglich zu trinken und dabei viele Vollkornprodukte, Gemüse wie auch Obst zu sich zu nehmen. Zudem sollte auch Bewegung an der frischen Luft gegeben sein, um eine effiziente Vorbeugung zu gestalten.
In dem heutigen Trubel und Stress sollte man genügend Muskelentspannungsübungen wie Yoga oder Pilates durchführen, um einerseits den Alltagsstress abzubauen und andererseits um eine reichliche Sauerstoffversorgung der gesamten Blutgefäße zu gewährleisten.
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