Augeninfarkt – Ursachen, Behandlung und Heilungschancen des Sehsturz

Wie wird ein Augeninfarkt behandelt?

Ein Augeninfarkt, auch als Retinaler Arterienverschluss (RAO) bekannt, entsteht durch eine Blockade der Blutversorgung im Auge. Diese Blockade kann durch Thrombosen, Embolien oder arteriosklerotische Veränderungen der Blutgefäße verursacht werden. Häufige Risikofaktoren sind Bluthochdruck, Diabetes, erhöhte Cholesterinwerte und Rauchen. Die Symptome eines Augeninfarkts umfassen plötzlichen Sehverlust oder eine erhebliche Verschlechterung der Sehkraft.

Augeninfarkt – Ursachen, Behandlung und Heilungschancen des Sehsturz
Augeninfarkt – Ursachen, Behandlung und Heilungschancen des Sehsturz

Die Behandlung eines Augeninfarkts muss umgehend erfolgen. Therapiemöglichkeiten beinhalten die Verwendung von gerinnungshemmenden Medikamenten, eine Drucksenkung im Auge durch Medikamente oder chirurgische Eingriffe und, in einigen Fällen, eine Sauerstofftherapie. Die Heilungschancen hängen stark von der Geschwindigkeit der Behandlung ab. Je schneller die Versorgung, desto besser die Prognose für die Wiederherstellung der Sehkraft.

Statistiken zeigen, dass die Erholungschancen bei frühzeitiger Behandlung deutlich höher sind. Laut einer Studie der American Academy of Ophthalmology behalten etwa 20-40% der Patienten nach einem retinalen Arterienverschluss eine erhebliche Sehbeeinträchtigung. Regelmäßige Nachsorge und eine Anpassung des Lebensstils können helfen, das Risiko eines erneuten Vorfalls zu reduzieren.

Ursachen – zwei Unterschiede

Augeninfarkt ist zwar nicht komplett mit dem Herzinfarkt zu vergleichen, doch beide haben dieselben Ursachen, nämlich verschlossene Gefäße.

Im Falle des Augeninfarkts unterscheidet der Arzt zwischen zwei Arten der Gefäßverschlüsse.

Die eine ist ein Venenastverschluss, also eine Vene, die eigentlich das Blut vom Augen zum Herzen transportiert. Hier kommt es zu einem Verschluss aufgrund eines Blutstaus im Auge. Dieser verursacht eine Anschwellung, die wiederum die benachbarten Arterien abdrückt, was letztlich zu einem Versorgungsmangel an Sauerstoff für das Gewebe führt (siehe Arterienastverschluss). Häufig werden Augeninfarkte aufgrund eines Venenverschlusses verursacht.

Die zweite Art ist ein Arterienastverschluss, der Arterienast, der das Blut vom Herzen in das Auge leitet. Zusätzlich haben die Arterien die Aufgabe sauerstoffreiches Blut in beide Augen zu strömen. Kommt es zu einem Verschluss, kann auch kein Sauerstoff transportiert werden, was zu einer Unterversorgung und schnellem Absterben des Gewebes führt.

Verschlüsse können im Allgemeinen durch Blutgerinnsel, welche im Blut mittransportiert werden, verursacht werden. Allerdings kann auch eine Gefäßwand schuld an den Verschlüssen sein. Hier sind die Gefäßwände verdickt, sodass sich das Blut staut, und zwar so lange, bis es gerinnt und es zu einer Thrombose kommt.

Hinzukommen noch Blutungen aus verletzten oder undichten Gefäßen als Verursacher für den Augeninfarkt. Die Blutungen üben einen enormen Druck auf das Gewebe, sodass auch hier zu einem Sauerstoffmangel der Netzhaut kommt. Was ebenfalls zu Gefäßverschlüssen kommen kann. Währenddessen versucht das Auge durch eine Neubildung der Blutgefäße die Sauerstoffunterversorgung zu kompensieren. Diese sind jedoch zu Beginn recht unstabil, sodass sie mit Leichtigkeit reißen können, wobei das zu erneuten Blutungen führt.

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Augeninfarkt: Wie lange krank?

Die Dauer der Arbeitsunfähigkeit nach einem Augeninfarkt variiert je nach Schweregrad des Infarkts und der Geschwindigkeit der medizinischen Intervention. In der Regel können Patienten mit einem Augeninfarkt mehrere Wochen bis Monate krankgeschrieben sein. Während dieser Zeit ist es wichtig, dass sich die Betroffenen schonen und regelmäßig ärztliche Kontrollen wahrnehmen, um den Heilungsprozess zu überwachen und Komplikationen zu vermeiden. Langfristige Sehstörungen können die Rückkehr zur Arbeit zusätzlich verzögern.

Augeninfarkt: Wie lange im Krankenhaus?

Der Krankenhausaufenthalt nach einem Augeninfarkt hängt von der Schwere der Erkrankung und der Notwendigkeit intensiver medizinischer Betreuung ab. In der Regel beträgt die Dauer des stationären Aufenthalts zwischen wenigen Tagen bis zu einer Woche. Während dieser Zeit werden die Patienten intensiv überwacht und erhalten notwendige Behandlungen, um die Durchblutung im Auge wiederherzustellen und weitere Schäden zu verhindern. Nach der Entlassung erfolgt die weitere Behandlung und Nachsorge ambulant.

Augeninfarkt Erfahrungsberichte

Erfahrungsberichte von Betroffenen bieten wertvolle Einblicke in den Umgang mit einem Augeninfarkt. Viele Patienten berichten von einem plötzlichen Sehverlust, der oft als „Vorhang“ oder „Schatten“ vor dem Auge beschrieben wird. Die emotionale Belastung durch den plötzlichen Verlust der Sehkraft ist erheblich. Einige Betroffene heben die Wichtigkeit einer schnellen medizinischen Versorgung und die Unterstützung durch Familie und Freunde hervor. Andere berichten über den langwierigen Prozess der Rehabilitation und die Notwendigkeit, sich an eine veränderte Sehkraft anzupassen. Diese persönlichen Geschichten unterstreichen die Bedeutung von Prävention, rechtzeitiger Behandlung und emotionaler Unterstützung.

Risikogruppen für einen Augeninfarkt

Wie bereits deutlich beschrieben, stirbt das Gewebe, die Netzhaut, infolge der fehlenden Sauerstoffversorgung ab. Patienten, die bereits Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben, sind besonders für einen Augeninfarkt anfällig. Die Arteriosklerose erhöht ebenfalls die Wahrscheinlich, dass man einen Augeninfarkt erleidet.

Wegen einer Ablagerung von Cholesterins in denen Venen, wird der Blutfluss unterbrochen. Daher sind Diabetiker sowie Menschen mit hohen Cholesterinwerten genauso dem Risiko an einem Augeninfarkt zu erkranken ausgesetzt.

Symptome des Augeninfarkts

Die besondere Gefahr des Augeninfarkts liegt in der Tatsache, dass dieser komplett ohne Schmerzen verläuft, sodass er kaum zu erkennen ist und als harmlos, als er in Wahrheit ist, eingestuft wird. Daher wird der Augeninfarkt von vielen Betroffenen unterschätzt und die einhergehenden Sehstörungen auf die leichte Schulter genommen.

Ein Augeninfarkt macht sich durch die plötzliche Sehverschlechterung auf dem betroffenen Auge bemerkbar. Bei manchen treten im Sehfeld Flecken auf, andere wiederum können nur noch Schatten und etwaige Bewegungen wahrnehmen. Davon abgesehen kann bei einer höheren Intensität des Augeninfarkts das betroffene Auge eventuell auch gar nichts sehen.

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Beeinträchtigungen wie das Sehen von Schatten, Punkten und eine Veränderung des Sehstärke sind ebenfalls Indizien für einen Augeninfarkt.

Es gilt, dass jedes der Symptome ernst genommen und dringlich die Augen untersucht werden. So wie bei einem Herzinfarkt sollte auch der Augeninfarkt schnellstmöglich von einem Arzt behandelt werden, um so die Heilungschancen zu erhöhen. Meist kommt nach einem Augeninfarkt eine lebenslange Einnahme von Medikamenten, um so weitere Gefäßverschlüsse zu vermeiden. Bei einigen bleibt sogar nach einem Infarkt eine mehr oder weniger schwere Sehbehinderung zurück.

Behandlungsmöglichkeiten

Bevor der Arzt entscheiden kann, welche Heilungsmethode eingesetzt werden kann, stellt er zunächst die Art des Verschlusses fest, also ist es ein Venen- oder Arterienverschluss.

Mithilfe einer Bulbus-Massage wird der Arzt versuchen den Verschluss vorsichtig zu lösen. Bei einer stationären Behandlung werden mithilfe einer intravitrealen Injektion durchblutungsfördernde Medikamente verabreicht. Allerdings geschieht dies in einer ambulanten Operation. Hier wird eine lokale Betäubung angesetzt und anschließend wird durch das betroffene Auge die Injektion verabreicht. Anschließend wird eine Laser- oder Kältetherapie angewandt, um dem steigenden Augendruck entgegenzuwirken und so eine Minderung zu erreichen.

Damit also keine langlebige Sehverschlechterung oder gar eine Erblindung auftritt, sollte man bereits bei einem Verdacht von einem Augeninfarkt zum Arzt gehen und sich untersuchen lassen. Wird der Infarkt innerhalb der ersten Stunde des Auftretens behandelt, bleiben in den meisten Fällen lediglich geringere Sehstörungen zurück. Wird dieser jedoch erst nach einigen Stunden kuriert, so stehen die Heilungschancen eher schlecht, sodass die Möglichkeiten auf eine Sehverbesserung sich verringern.

Gibt es Präventionsmöglichkeiten?

Im Prinzip ja, indem man die Augen regelmäßig beim Augenarzt kontrollieren lässt. Besonders Menschen, die zu der Risikogruppe gehören aufgrund der Diabetes, erhöhtem Cholesterinspiegel und Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder gar übergewichtig sind sollten den Rat zu Herzen nehmen und die Augen stets überprüfen lassen.

Selbst Rauchen sollten ihre Augengesundheit nicht vernachlässigen und diese sogar öfters als unter normalen Umständen vom Augenarzt durchchecken lassen.

Wer grundsätzlich das Risiko des Augeninfarkts verringern möchte, sollte den eigenen Körper mit ausreichender Flüssigkeit versorgen. Gleichzeitig auf eine gesunde Lebensweise und eine reichlich ausgewogene und gesunde Ernährung achten.

Um den Flüssigkeitshaushalt im Gleichgewicht zu halten, empfiehlt es sich mindestens 1,5 Liter Wasser täglich zu trinken und dabei viele Vollkornprodukte, Gemüse wie auch Obst zu sich zu nehmen. Zudem sollte auch Bewegung an der frischen Luft gegeben sein, um eine effiziente Vorbeugung zu gestalten.

In dem heutigen Trubel und Stress sollte man genügend Muskelentspannungsübungen wie Yoga oder Pilates durchführen, um einerseits den Alltagsstress abzubauen und andererseits um eine reichliche Sauerstoffversorgung der gesamten Blutgefäße zu gewährleisten.

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Fazit

Unsere Augennetzhaut setzt sich aus vielen dünnen und hoch empfindlichen Blutgefäßen zusammen. Tritt ein Augeninfarkt auf, so ist dieser grundsätzlich auf eine Schwäche des Gefäßes zurückzuführen. Diese entsteht aufgrund der Erkrankungen der Gefäße oder einem enormen Druck, der auf die Gefäße wirkt. Leider kann im schlimmsten Fall das betroffene Auge nach einem Augeninfarkt eine vollständige Erblindung erleiden. Bis jetzt ist es immer noch relativ schwer das Sehvermögen nach einem Infarkt wieder vollständig zu heilen. Daher ist es sehr wichtig, selbst bei bloßen und vagen Verdachtsmomenten sofort einen Augenarzt zu konsultieren, um schlimme Folgen zu vermeiden. Das Risiko an sich kann man durch eine gesunde Lebensweise vorbeugen. Dadurch schützt man sich vor dem Augeninfarkt.


FAQ: Sehsturz

Wie macht sich ein Augeninfarkt bemerkbar?

Ein Augeninfarkt, medizinisch auch als Zentralarterienverschluss bezeichnet, äußert sich oft durch einen plötzlichen, schmerzlosen Sehverlust auf einem Auge. Die Sehverschlechterung kann teilweise oder komplett sein.

Wie beginnt ein Augeninfarkt?

Ein Augeninfarkt beginnt typischerweise sehr plötzlich. Die Betroffenen bemerken meist ohne Vorwarnung einen abrupten Verlust der Sehkraft auf einem Auge.

Was kann einen Augeninfarkt auslösen?

Ein Augeninfarkt wird häufig durch eine Blockade der Arterie verursacht, die das Auge mit Blut versorgt. Risikofaktoren können hoher Blutdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, hohe Cholesterinwerte und Rauchen sein.

Wie äußert sich ein Sehsturz?

Ein Sehsturz, oft durch Durchblutungsstörungen der Augen verursacht, zeigt sich durch einen plötzlichen, partiellen oder vollständigen Sehverlust auf einem Auge, ohne dass Schmerzen auftreten.

Was macht der Arzt bei einem Augeninfarkt?

Bei einem Augeninfarkt wird der Arzt zunächst eine gründliche Untersuchung des Auges durchführen. Die Behandlung zielt darauf ab, die Durchblutung zu verbessern und weitere Schäden zu verhindern. In manchen Fällen kann eine sofortige medizinische Intervention notwendig sein, um den Blutfluss wiederherzustellen.

Wie stellt der Augenarzt einen Augeninfarkt fest?

Der Augenarzt verwendet verschiedene Methoden zur Diagnose eines Augeninfarkts, einschließlich der Untersuchung des Augenhintergrundes, optischer Kohärenztomographie (OCT) und Fluoreszenzangiographie, um die Blutgefäße im Auge zu beurteilen.

Wie macht sich ein Schlaganfall im Auge bemerkbar?

Ein Schlaganfall im Auge, auch als retinaler Schlaganfall bekannt, kann sich durch plötzlichen Sehverlust, verschwommenes Sehen, Gesichtsfeldausfälle oder das Auftreten von „Schwimmern“ im Sichtfeld bemerkbar machen.

In welchem Alter tritt ein Augeninfarkt auf?

Ein Augeninfarkt kann in jedem Alter auftreten, ist jedoch häufiger bei Personen über 50 Jahren, insbesondere bei Vorliegen von Risikofaktoren wie Bluthochdruck oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Woher kommt ein Sehsturz?

Ein Sehsturz wird oft durch Durchblutungsstörungen im Auge verursacht, kann aber auch durch Entzündungen, Traumata oder andere Augenerkrankungen ausgelöst werden.

Bitte beachten Sie, dass bei Verdacht auf einen Augeninfarkt oder Sehsturz umgehend ein Arzt aufgesucht werden sollte, da es sich um einen medizinischen Notfall handeln kann.

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