Was ist ein Muskelfaserriss?
Was ist ein Muskelfaserriss? Hier einfach erklärt
Der Muskelfaserriss ist eine besondere Art der Muskelverletzungen und kann in jedem Muskel auftreten. Normalerweise durch Fremdeinwirkung, hin und wieder aber auch als Überlastungsfolge, tauchen bei zahlreichen Hobby- und Leistungssportlern zumeist in der Wade oder im Oberschenkel Muskelverletzungen auf, die sich durch einen starken, stechenden Schmerz entlang der jeweiligen Muskeln bemerkbar machen.
Diese sehr hartnäckigen Muskelverletzungen können in 3 verschieden starke Verletzungsgrade unterteilt werden. Ist nur ein sehr kleiner Teil der Muskelbündel von der Verletzung betroffen, sprich gerissen oder überdehnt, so wird von der noch relativ harmlosen Muskelzerrung gesprochen, die aber durchaus sehr schmerzhaft sein kann und den Sportler zumindest zu einer kurzzeitigen Erholungspause zwingt.
Ähnlich häufig tritt der Muskelfaserriss auf, bei dem ein größerer Teil der jeweiligen Muskelbündel gerissen ist. Muskelzerrung und Muskelfaserriss ähneln sich in den Symptomen, die Regenerationsphase nach einem Muskelfaserriss ist allerdings um Einiges länger. Normalerweise kann im betroffenen Muskel eine kleine Beule an der verletzten Stelle, sowie ein Bluterguss ausgemacht werden.
Die mit Abstand schlimmste Muskelverletzung ist der Muskelriss,von dem erst dann gesprochen wird, wenn alle Muskelbündel, also der gesamte Muskel vollständig gerissen ist. Der Muskelriss ist allerdings eine sehr seltene Verletzung und kann normalerweise nur durch sehr starke Fremdeinwirkung, zum Beispiel bei Unfällen, entstehen. Aus eigener Kraft ist es Menschen für gewöhnlich nicht möglich, sich einen kompletten Muskelriss zuzuziehen.
Wie wird ein Muskelfaserriss behandelt?
Die Sofortbehandlung bei Muskelzerrung und Muskelfaserriss ist sehr ähnlich: Ruhigstellen, hochlagern, kühlen… Viel mehr kann man zur Behandlung eines Muskelfaserrisses nicht machen. Auf keinen Fall zu empfehlen ist ein heißes Bad, da die Muskelbündel dadurch stark erwärmt und gedehnt werden, was zu unerträglichen Schmerzen führen kann.
Wenn die Schmerzen nicht auszuhalten sind, sollte in jedem Fall ein Arzt aufgesucht werden, einerseits um sicherzugehen, dass tatsächlich nur eine kleinere Verletzung des jeweiligen Muskelbündels vorliegt und andererseits, um sich muskelschmerzlindernde Medikamente verschreiben zu lassen.
Wie lange muss man mit einem Muskelfaserriss pausieren?
Bei einer Muskelzerrung reicht für gewöhnlich eine Pause von 10 bis 14 Tagen, woraufhin ein vorsichtiges Aufbautraining begonnen werden kann, bevor die volle Einsatzfähigkeit ohne Risiken zu Folgeverletzungen wieder gegeben ist.
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Bei einem Muskelfaserriss verlängert sich diese Pause um mindestens einen Monat, normalerweise sind es ca. 6 Wochen. An diesen Zeitraum sollte man sich auch unbedingt halten, obgleich der Schmerz nach einigen Tagen nachlässt und nach wenigen Wochen komplett verschwunden ist. Die hierdurch vermutete Heilung ist allerdgins noch längst nicht vollzogen.
Lassen Sie sich dadurch auf keinen Fall täuschen, denn ein zu frühes und starkes Belasten sorgt im Normalfall für ein erneutes Aufreißen des Muskelfaserrisses, Schmerz und Heilungsprozess beginnen also wieder von vorne.
Sowohl nach der Muskelzerrung, als auch nach dem Muskelfaserriss, hilft für das Aufbautraining das Bandagieren der betroffenen Muskeln, um vorerst den nötigen Halt zu geben und einer erneuten Verletzung vorzubeugen. Die Bandage sollte jedoch nach einigen Wochen wieder abgesetzt werden, da der Muskel sich ja schließlich wieder von alleine halten und sich nicht an die Stütze durch eine Bandage gewöhnen soll.
Auch Kinesio Tape kann zu Beginn des Aufbautrainings eine unterstützende Wirkung einnehmen. Diese spezielle Art des Tapens mit einem Kinesio Tape kann allerdings nur ein extra dafür ausgebildeter Arzt oder Physiotherapheut.
Wie kann ich einem Muskelfaserriss vorbeugen?
Die meisten Muskelverletzungen treten aufgrund mangelnden Aufwärmens oder Überlastung auf. Daher sind als vorbeugende Maßnahmen vor allem das Aufwärmen inklusive Dehnen aller stark beanspruchten Muskeln, sowie ausreichend Ruhepausen zu beachten.
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