Röschenflechte – Ursachen, Diagnose und Behandlung
Woher bekommt man Röschenflechte - ist sie ansteckend?
Die Röschenflechte (Pityriasis rosea) ist eine entzündliche Hauterkrankung, die sich durch rötliche, schuppige Flecken zeigt. Sie tritt häufig im Frühling und Herbst auf und betrifft vor allem junge Erwachsene. Obwohl ihre genaue Ursache unklar ist, vermuten Experten eine Verbindung zu humanen Herpesviren (HHV-6 und HHV-7). Die Krankheit heilt meist innerhalb von 6 bis 12 Wochen von selbst ab und verursacht nur leichten Juckreiz. In seltenen Fällen kann sie bei Schwangeren Komplikationen verursachen.

Das Wichtigste in Kürze
✅ Harmlose Hauterkrankung: Röschenflechte ist nicht gefährlich und heilt von selbst ab.
✅ Hauptsymptom: Ein großer, schuppiger Fleck, gefolgt von kleineren Hautrötungen.
✅ Ursache unklar: Vermutlich durch humane Herpesviren (HHV-6, HHV-7) ausgelöst.
✅ Dauer der Erkrankung: 6 bis 12 Wochen, keine Narbenbildung.
✅ Behandlung: Meist keine nötig, feuchtigkeitsspendende Cremes und Lichttherapie können Linderung bringen.
Worum handelt es sich bei der Röschenflechte genau?
Die Röschenflechte ist im Grunde nichts anderes als eine entzündliche Erkrankung der Haut. Meist im Frühjahr, sowie im Herbst bricht dieses Krankheitsbild meist aus. Warum das so ist, ist bislang noch ein großes Rätsel.
In der Regel macht sich die Röschenflechte ganz plötzlich bemerkbar, indem es zu einer schuppigen Rötung kommt, die mehrere Zentimeter groß ist. Im Laufe der Zeit entwickeln sich dann aus der Rötung mehrere kleinere Flecken. Diese jucken aber nur kaum bis gar nicht. In der Regel verheilt diese Hautkrankheit innerhalb von Wochen bzw. Monaten eigenständig.
Was verursacht Röschenflechte?
Bisher konnten die Experten die genaue Ursache für diese Hautkrankheit noch nicht herausfinden. Wissenschaftler vermuten lediglich, dass hinter der Röschenflechte eine Ansteckung mit humanen Herpes Viren, wie Typ 6 und 7 steckt. Genau, wie die anderen Herpes-Viren dieser Art bleiben diese zuerst nach einer ersten Infektion im menschlichen Organismus verborgen und werden erst durch einen speziellen Auslöser reaktiviert. Welche Auslöser hier allerdings verantwortlich sind, ist noch nicht bekannt.
Nur bei wenigen Menschen, die diese körpereigenen Viren im Körper tragen, kommt es zudem zu einem Ausbruch der Röschenflechte. Außerdem gehen die Experten davon aus, dass diese Hauterkrankung nicht ansteckend und demnach direkt übertragbar ist.
Lediglich eine Ansteckung mit den Herpesviren kann aber möglich sein. In einigen Fällen konnte außerdem schon beobachtet werden, dass Betroffene an Allergien oder an einem erhöhten Stresslevel leiden. Es ist möglich, dass es hier eine Verbindung gibt. Ansteckend hingegen ist die sogenannte Petyriasis versicolor, welche nicht selten mit der Röschenflechte verwechselt wird.
Welche Symptome zeigt die Röschenflechte?
Ein einzelner rötlicher, manchmal auch ovaler Fleck zeigt sich oftmals zu Beginn dieser Krankheit am Oberkörper der Betroffenen. So ist diese Hautrötung meist etwas erhaben und schuppt leicht. Bis zu vier Zentimeter Durchmesser kann diese Hautrötung erreichen. Experten nennen diese auch Primärmedaillon. Nach circa 14 Tagen kommt es dann zu einer Entstehung weiterer, kleinerer Rötungen, die wenige Millimeter groß werden und quer zur Körperachse verlaufen.
Auch in diesem Fall trifft es meist den Oberkörper. Wobei die kleinen Flecken auch manchmal bis zu den Oberarmen, wie Oberschenkeln reichen. Ein Juckreiz ist hier in der Regel hingegen kaum spürbar. Wer allerdings öfter badet oder duscht, trocknet damit seine Haut aus, so dass sich bei Röschenflechte dann doch ein unangenehmer Juckreiz einstellen kann.
Folgende Symptome stehen ebenfalls mit der Röschenflechte in Zusammenhang, sind aber selten:
- Allgemeines Krankheitsgefühl
- Appetitlosigkeit
- Kopfweh
- Müdigkeit
Vor allem Schwangere sollten bei Verdacht einer Röschenflechte aber unverzüglich einen Mediziner um Rat fragen. Vor der 15. Schwangerschaftswoche kann diese eigentlich harmlose Hautkrankheit dann doch das Ungeborene gefährden und unter Umständen für eine Fehl- oder Frühgeburt sorgen.
Handelt es sich bei der Röschenflechte um eine wiederkehrende Hauterkrankung?
Durchaus mag es für die Betroffenen ein gewisser Trost sein, dass diese Krankheit überwiegend im Herbst auftritt. In der Regel Dauert es zwischen acht du zwölf Wochen bis die die schuppigen Flecken wieder narbenlos verschwinden. Es kann außerdem passieren, dass immer wieder neue Einzelherde entstehen oder aber dass ältere, sowie das Primärmedaillon wieder aufblühen, wenn diese Erkrankung einmal ausgebrochen ist. Unter Umständen kann sich die Röschenflechte damit sehr hartnäckig zeigen.
Diagnose und Behandlung von Röschenflechte
Anhand der äußeren Anzeichen können Mediziner meist recht schnell feststellen, ob es sich um eine Röschenflechte handelt. Ist sich der Arzt nicht ganz sicher kann hier auch eine Hautprobe weiterhelfen, die unter dem Mikroskop genau in Augenschein genommen wird. Eine bestimmte Behandlung kommt außerdem im Normalfall bei einer Röschenflechte nicht zum Einsatz.
Schließlich bildet sich diese oftmals von selbst wieder zurück und ist innerhalb von einigen Wochen überstanden. Wer mit einem Juckreiz zu kämpfen hat, kann diesen mit entsprechenden Cremes oder Salben lindern.
Des Weiteren sollten Betroffene darauf achten nicht zu lange und zu häufig zu duschen oder zu baden, denn dies trocknet die Haut zusätzlich aus und verschlimmert die Symptome dieser Hautkrankheit. Ebenso ist es besser auf eng anliegende Kleidungsstücke zu verzichten, denn dies reizt die Haut zusätzlich, was auch für schweißtreibende Sporteinheiten gilt. In beiden Fällen kann dies die Hautreizungen negativ beeinflussen.
Betroffene, die hingegen mit stärker ausgeprägten Symptomen der Röschenflechte zu kämpfen haben, können sich auch mit einer Lichttherapie bei ihrem Hautarzt behandeln lassen.
Wie kann man die Heilung von Röschenflechte unterstützen?
Obwohl Röschenflechte in den meisten Fällen von selbst abheilt, gibt es einige Maßnahmen, um den Heilungsprozess zu unterstützen und Symptome zu lindern:
- Feuchtigkeitspflege: Eine milde, parfümfreie Feuchtigkeitscreme kann helfen, die Haut geschmeidig zu halten und die Schuppung zu reduzieren. Produkte mit Aloe Vera oder Urea haben sich als besonders wohltuend erwiesen.
- Kühle Umschläge: Falls Juckreiz auftritt, können kühle Kompressen oder Thermalwassersprays helfen.
- Antihistaminika: In Fällen von starkem Juckreiz können rezeptfreie Antihistaminika (z. B. Cetirizin oder Loratadin) Erleichterung verschaffen.
- Lichttherapie: Dermatologen setzen manchmal eine UVB-Lichttherapie ein, um die Heilung zu beschleunigen. Dabei wird die Haut kontrolliert mit UV-Licht bestrahlt.
- Vermeidung von hautreizenden Stoffen: Zu heißes Duschen, parfümierte Duschgels und raue Kleidung sollten vermieden werden, um die Haut nicht weiter zu reizen.
Kann man Röschenflechte mit Hausmitteln behandeln?
Ja, einige Hausmittel können die Haut beruhigen und den Heilungsprozess unterstützen:
- Kokosöl: Wirkt entzündungshemmend und spendet Feuchtigkeit.
- Apfelessig: Verdünnt mit Wasser kann er als sanfte Tinktur aufgetragen werden, um die Haut zu beruhigen.
- Haferflockenbäder: Haferflocken haben eine beruhigende Wirkung auf gereizte Haut und können als Zusatz in lauwarmem Badewasser helfen.
- Teebaumöl: Aufgrund seiner antibakteriellen Eigenschaften kann es punktuell auf die betroffenen Stellen aufgetragen werden.
Es ist jedoch wichtig, diese Hausmittel vorsichtig zu testen und auf mögliche Hautreaktionen zu achten.
Fazit:
Im Grunde handelt es sich bei der Röschenflechte um einer eher harmlose Hauterkrankung. In den meisten Fällen ist diese Krankheit nach spätestens zwölf Wochen wieder überstanden, ohne dass sich Narben bilden. Lediglich Schwangere, die die 15. Schwangerschaftswoche noch nicht erreicht haben, sollten aber bei Verdacht unverzüglich einen Arzt aufsuchen, denn jetzt besteht die Gefahr einer Fehl- oder Frühgeburt.
Quellen:
- AOK Gesundheitsmagazin: „Röschenflechte: Symptome und Behandlung von Pityriasis rosea“ https://www.aok.de/pk/magazin/koerper-psyche/haut-und-allergie/roeschenflechte-symptome-und-behandlung-von-pityriasis-rosea/
- Helios Gesundheit: „Röschenflechte: unschöne Hautrötungen bei Pityriasis rosea“ https://www.helios-gesundheit.de/magazin/news/03/roeschenflechte/
- Bundesverband Neurodermitis: „Röschenflechte“ https://www.neurodermitis.net/wissenswertes/roeschenflechte
- Gesundheits-Lexikon: „Röschenflechte (Pityriasis rosea) – Ursachen“ https://www.gesundheits-lexikon.com/Haut-Haare-Naegel/Roeschenflechte-Pityriasis-rosea/Ursachen
- NetDoktor: „Röschenflechte: Ursache, Symptome, Behandlung“ https://www.netdoktor.de/krankheiten/roeschenflechte/
FAQ Röschenflechte Ursachen und Behandlung
Was kann man gegen Röschenflechte tun?
Bei Röschenflechte, auch bekannt als Pityriasis rosea, gibt es verschiedene Maßnahmen, die helfen können, die Symptome zu lindern und den Heilungsprozess zu unterstützen. Hier sind einige Tipps, was Sie tun können:
- Pflegen Sie Ihre Haut: Halten Sie Ihre Haut sauber und trocken. Vermeiden Sie übermäßiges Waschen oder aggressive Reinigungsmittel, da dies die Haut reizen kann.
- Feuchtigkeitscremes verwenden: Tragen Sie regelmäßig eine sanfte, feuchtigkeitsspendende Creme oder Lotion auf die betroffenen Stellen auf, um die Haut zu beruhigen und Juckreiz zu lindern.
- Vermeiden Sie Kratzen: Obwohl es schwierig sein kann, den Juckreiz zu ignorieren, ist es wichtig, nicht zu kratzen oder zu reiben, da dies die Haut weiter reizen und den Heilungsprozess verzögern kann.
- Lichttherapie: In einigen Fällen kann die Exposition der Haut gegenüber UV-Licht helfen, die Symptome zu reduzieren. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über die Möglichkeit einer Lichttherapie.
- Medikamente: In einigen Fällen kann Ihr Arzt Ihnen antipruritische (juckreizlindernde) Medikamente oder topische Steroide verschreiben, um den Juckreiz und die Entzündung zu reduzieren.
Was sollte man bei Röschenflechte vermeiden?
Um den Heilungsprozess bei Röschenflechte zu unterstützen und mögliche Komplikationen zu vermeiden, sollten Sie folgende Dinge vermeiden:
- Übermäßiges Waschen: Vermeiden Sie übermäßiges Waschen der Haut oder die Verwendung von aggressiven Reinigungsmitteln, da dies die Haut weiter reizen kann.
- Kratzen und Reiben: Versuchen Sie, nicht an den betroffenen Stellen zu kratzen oder zu reiben, da dies die Hautreizung verstärken und den Heilungsprozess verzögern kann.
- Enge Kleidung: Tragen Sie locker sitzende Kleidung, um Reibung und Reizungen der Haut zu minimieren.
- Hitze und Schweiß: Vermeiden Sie übermäßige Hitze und Schwitzen, da dies die Symptome verschlimmern kann. Tragen Sie lockere und atmungsaktive Kleidung, um die Hautbelüftung zu verbessern.
- Stress: Versuchen Sie, Stress zu reduzieren, da dieser das Immunsystem beeinflussen und den Heilungsprozess beeinträchtigen kann. Entspannungsübungen wie Meditation oder Yoga können helfen, Stress abzubauen.
Wann geht Röschenflechte weg?
Die meisten Fälle von Röschenflechte verschwinden innerhalb von 6 bis 12 Wochen von selbst, auch ohne Behandlung. Es ist jedoch möglich, dass die Hautveränderungen und Symptome für einige Wochen anhalten können, bevor sie allmählich verblassen. Es kann auch vorkommen, dass neue Flecken auftreten, bevor die Erkrankung abklingt. Wenn sich die Symptome nach mehreren Wochen nicht verbessern oder sich verschlimmern, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.
Warum entsteht Röschenflechte?
Die genaue Ursache von Röschenflechte ist nicht vollständig bekannt. Es wird angenommen, dass das humane Herpesvirus (HHV-7) oder das humane Herpesvirus (HHV-6) an der Entstehung beteiligt sein könnten, aber dies konnte bisher nicht eindeutig nachgewiesen werden. Es wird auch vermutet, dass bestimmte Triggerfaktoren wie Stress, Hormonveränderungen, saisonale Veränderungen oder immunologische Reaktionen eine Rolle spielen könnten.
Welche Creme hilft bei Röschenflechte?
Bei der Behandlung von Röschenflechte können verschiedene Cremes und Lotionen helfen, die Symptome zu lindern. Hier sind einige Wirkstoffe, die in rezeptfreien Produkten enthalten sein können:
- Zinkpyrithion: Diese Substanz hat antimikrobielle und entzündungshemmende Eigenschaften und kann zur Linderung von Juckreiz und Rötungen beitragen.
- Salicylsäure: Salicylsäure kann helfen, Schuppenbildung zu reduzieren und die abgestorbenen Hautzellen sanft zu entfernen.
- Kortikosteroide: In einigen Fällen kann Ihr Arzt Ihnen topische Steroide verschreiben, um Entzündungen und Juckreiz zu reduzieren. Diese sollten jedoch nur kurzfristig und unter ärztlicher Aufsicht verwendet werden.
Es ist wichtig, mit Ihrem Arzt oder Apotheker zu sprechen, um das für Sie geeignete Produkt zu finden und Anweisungen zur Anwendung und Dosierung zu erhalten.
Wie fängt Röschenflechte an?
Röschenflechte beginnt normalerweise mit dem Auftreten eines größeren, runden Flecks, der als „Herald-Patch“ bezeichnet wird. Dieser Fleck ist oft rosa oder rot und kann leicht erhaben sein. Nach einigen Tagen bis Wochen können sich kleinere Flecken um den Herald-Patch herum entwickeln, die ähnlich aussehen. Diese Flecken können sich über den Körper ausbreiten und treten häufig symmetrisch auf. Begleitende Symptome können Juckreiz, Rötung und Schuppung sein.
Ist Röschenflechte ein Pilz?
Obwohl der Name „Röschenflechte“ darauf hindeuten könnte, dass es sich um eine Pilzinfektion handelt, ist Röschenflechte tatsächlich keine Pilzerkrankung. Es handelt sich um eine häufige, nicht ansteckende Hauterkrankung, bei der die genaue Ursache noch nicht vollständig geklärt ist. Es gibt keine Hinweise darauf, dass Röschenflechte durch Pilze verursacht wird.
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