Borreliose – Symptome und Behandlung

Wie schnell zeigt sich Borreliose?

Borreliose Symptome Übersicht

Eine Borreliose kann die Folge eines Zeckenstiches sein. Sie verläuft im wesentlichen in drei aufeinander folgenden Stadien. Die ersten Borreliose Symptome zeigen sich meist nach einigen Wochen oder Monaten.

Borreliose – Symptome und Behandlung
Borreliose – Symptome und Behandlung

Beim Stadium I handelt es sich noch um eine Lokalinfektion. Charakteristisch dafür ist ein rötlich gefärbter Fleck an der Einstichstelle, der sich meist schrittweise vergrößert. Dieser Fleck wird auch als Wanderröte bezeichnet. Er ist völlig schmerzlos und juckt auch nicht.

Die Hautrötung tritt nicht in jedem Falle auf. Bei rund 30 Prozent der Borreliose Infektionen fehlt sie völlig. Im Stadium I können jedoch noch weitere Borreliose Symptome auftreten. Charakteristisch dafür sind zum Beispiel Fieber oder andere grippeähnliche Symptome wie Kopf- und Gliederschmerzen, Gelenkentzündungen oder Lymphknotenschwellungen. Auch eine Bindehautentzündung tritt gelegentlich als Folge eines Zeckenstiches auf.

Im Stadium II hat der Borreliose-Erreger bereits im Körper gestreut. Hier treten dann nicht selten solche Borreliose Symptome wie brennende Nervenschmerzen, Lymphknotenschwellungen, Lähmungen oder Gefühlsstörungen auf. Auch Herzmuskel- oder Herzbeutelentzündungen sind möglich. In einigen wenigen Fällen kommt es auch zu einer rötlich-bläulichen Verfärbung der Brustwarzen oder der Ohrläppchen. Letzteres ist vor allem bei Kindern der Fall.

Im Stadium III ist bereits eine chronische Infektion eingetreten. Sie ist unter anderem erkennbar an einer Gelenkentzündung im Bereich der Knie. Es können jedoch auch andere Gelenke betroffen sein. Weitere Borreliose Symptome sind bläuliche Hautverfärbungen im Bereich der Ellenbogen, der Knie, der Unterarme oder der Unterschenkel.

In den betroffenen Regionen kann die Haut extrem dünn werden. In den seltensten Fällen kann es bei einer Borreliose auch zu schwerwiegenden Folgen im Bereich des Gehirns kommen. Hierbei reichen die möglichen Borreliose Symptome von einer Gehirnentzündung bis hin zu Lähmungserscheinungen oder Koordinationsstörungen.

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Was ist Borreliose?

Die Borreliose, auch Lyme-Borreliose genannt, ist eine Infektionskrankheit die durch Zecken übertragen wird. Die Krankheit wird durch das Bakterium „Borrelia burgdorferi“ verursacht und wird durch den Stich und das Blutsaugen der Zecke auf den Menschen übertragen. Die aktivste Zeit der Zecken sind die Monate Juni bis September.

Die Krankheit befällt verschiedene Organe wie Haut, Gelenke, Augen, Herz und Nervensystem. Im schlimmsten Fall sind mehrere Organe gleichzeitig betroffen. In Deutschland kommt es bei etwa 10 Prozent der Betroffenen zu einer Infektion, wobei lediglich ein Prozent tatsächlich Symptome einer Borreliose entwickeln.

Die Krankheit teilt sich in drei Stadien auf. Im Stadium eins kommt es nach dem Stich zu einer ringförmigen, roten Hauterscheinung, die ungefähr handtellergroß ist. Diese Hauterscheinung wird auch Wanderröte genannt, da sie sich erst allmählich von der Stichstelle aus ausbreitet. Sie ist in der Mitte häufig aufgehellt, aber schmerzlos. Sie kann spontan verschwinden, jedoch immer wieder auftreten.

Manchmal jedoch kommt es nach dem Stich zu einer juckenden Rötung, die etwa ein bis zwei Zentimeter groß ist. Sie verschwindet meist nach einigen Tagen und ist harmlos. Im Stadium eins können nach dem Stich noch andere Beschwerden wie Schwäche, Fieber, Kopf-, Gelenk- und Muskelschmerzen, Bindehautentzündung und Lymphknotenschwellungen auftreten.

Im Stadium zwei kommt es wenige Monate nach dem Stich zu grippeähnlichen Symptomen. Ist das Nervensystem betroffen, entwickelt sich in der Regel eine Hirnhaut- und Nervenwurzelentzündung. Es kommt zu Lähmungen, Schmerzen und neurologischen Ausfällen. Es kann auch nur ein einzelner Nerv betroffen sein, zum Beispiel der Gesichtsnerv. Befällt die Borreliose das Herz, kommt es zu einer Herzmuskel- und Herzbeutelentzündung, die Herzrhythmusstörungen verursacht. Auch die mittlere Augenhaut kann sich entzünden.

Im Stadium drei tritt Monate oder Jahre später die sogenannte Lyme-Arthritis auf. Die meist schubartig auftretende Entzündung kann einzelne oder mehrere Gelenke befallen. Die Haut an Händen und Füßen kann sehr dünn werden und ist oft von bläulicher Farbe. Dass Teile des Körpers komplett gelähmt sind, ist jedoch sehr selten. Bei der ärztlichen Untersuchung liefert ein Antikörpernachweis im Blut die richtige Diagnose.

Wenn neben dem Laborergebnis noch Wanderröte und die oben genannten Beschwerden auftreten, kann von einer sicheren Erkrankung ausgegangen werden. Je früher die Krankheit erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Meist werden verschiedene Antibiotika eingesetzt. Vorbeugende Maßnahmen sind lange geschlossene Kleidung und Insektenschutzmittel. Je früher man eine Zecke beim Blutsaugen „erwischt“, desto besser. Spezielle Zeckenpinzetten helfen die Zecke zu entfernen.

Was tun bei Verdacht auf Borreliose?

Bei Verdacht auf Borreliose sollte man umgehend einen Arzt aufsuchen. Vorher sollten Sie sich jedoch den Stich genau ansehen. Nach dem Stich kann eine Rötung auftreten, die juckt und ein bis zwei Zentimeter groß ist. Sie verschwindet in der Regel in einigen Tagen und ist harmlos, also keine Borreliose. Die Zecke, die Sie gestochen hat, war nicht mit dem gefährlichen Bakterium „Borrelia burgdorferi“ infiziert. Tritt jedoch nach dem Stich eine sogenannte Wanderröte auf, sollten Sie zum Arzt gehen.

Die Wanderröte ist eine Rötung, die sich erst allmählich ausbreitet. In der Mitte hat sie meist einen hellen Fleck unmittelbar um den Stich herum. Manchmal fühlen Sie sich schwach, haben Fieber, Gelenk- oder Muskelschmerzen. Auch die Lymphknoten können anschwellen.

Der Arzt wird als Erstes eine Blutuntersuchung vornehmen. Dabei ist der ELISA-Test (Enzyme Linked Immunosorbent Assay), ein einfacher Suchtest, das Mittel der Wahl. Es gibt noch kompliziertere Suchtests, wie den Western-Blot oder den Immuno-Blot. Bestätigungstests sind wichtig, da sie nachweisen, dass der ELISA-Test nicht falsch-positiv war. Sollte also zum Beispiel der Suchtest positiv sein, wird noch am gleichen Tag ein Bestätigungstest durchgeführt.

Sollten Sie bereits unter starken Kopfschmerzen leiden, kann die Hirnhaut betroffen sein. Bei Verdacht auf einer sogenannten Neuroborreliose, also wenn das Gehirn oder das Rückenmark betroffen sind, kann der Arzt eine Hirnwasser-Punktion vornehmen. Dabei sticht der Arzt zwischen zwei Wirbeln, meist an der Lendenwirbelsäule, mit einer langen Nadel ein und entnimmt dort kleine Mengen des Hirnwassers.

Natürlich können Sie auch zum Arzt gehen, wenn Sie keines der oben genannten Symptome entwickeln und vorsichtshalber ein Bluttest machen lassen. Werden dann Antikörper im Blut nachgewiesen, muss das nicht zwangsläufig bedeuten, dass Sie an Borreliose erkrankt sind. Wenn Sie keine Beschwerden haben, aber einen Antikörpernachweis haben, bedürfen Sie keiner Behandlung.

Es kann aber auch der umgekehrte Fall eintreten. Ist der Stich erst einige Tage alt, kann es sein, dass trotzdem keine Antikörper im Blut nachzuweisen sind. Um den Erreger aufzuspüren, kann der Arzt ein anderes Verfahren einsetzen, die sogenannte Polymerase-Kettenreaktion (PCR). Damit kann man das genetische Material des Erregers nachweisen. Ist dies vorhanden, sollte man sich behandeln lassen.

Bei bestätigtem Verdacht auf Borreliose wird der Arzt Ihnen eine zweiwöchige Antibiotika-Therapie verordnen. Meist werden Doxycyclin-Präparate verschrieben. Kinder und Schwangere werden mit dem Antibiotika Amoxicillin oder Cefuroxim behandelt. Sollten Sie diese Präparate nicht vertragen, kann man Antibiotika mit dem Wirkstoff Azithromycin verschreiben.

Video: Borreliose – Kraut mit heilender Wirkung schlägt Antibiotikum

Robert Milan

Robert Milan ist ein anerkannter Experte im Bereich der gesundheitlichen Ernährung und Nahrungsergänzung mit einer beeindruckenden Laufbahn, die bis ins Jahr 2005 zurückreicht. Durch seine langjährige Erfahrung als Medizinautor hat er sich eine umfassende Expertise angeeignet, die seine Leserinnen und Leser auf dem Gesundheitsblog stets zu schätzen wissen. Milans Arbeit zeichnet sich durch eine seltene Kombination aus tiefem fachlichen Verständnis und einer klaren, verständlichen Darstellungsweise aus. Seine Inhalte spiegeln nicht nur den aktuellen medizinischen Wissensstand wider, sondern sind auch auf solider wissenschaftlicher Grundlage aufgebaut. Er stützt sich dabei auf eine breite Palette an Quellen, einschließlich ärztlicher Fachliteratur und den neuesten… More »

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