Hautinfarkt – Anzeichen und Behandlung einer Livedovaskulopathie
Hautinfarkt - Anzeichen und Behandlung
Ein Hautinfarkt, auch als Livedovaskulopathie bekannt, ist eine seltene Hauterkrankung, die durch eine gestörte Blutzirkulation zu schmerzhaften Hautdefekten und Narbenbildung führt. Diese Erkrankung tritt oft wiederholt auf und kann durch Gefäßverschlüsse in den kleinsten Hautgefäßen verursacht werden. Betroffene leiden unter starken Schmerzen, gefolgt von Hautverfärbungen, die schließlich zu offenen Wunden führen. Besonders häufig tritt ein Hautinfarkt in den Sommermonaten auf und betrifft Frauen dreimal häufiger als Männer. Trotz der belastenden Symptome kann die Erkrankung durch gerinnungshemmende Medikamente behandelt werden. Eine frühzeitige Diagnose und gezielte Therapie sind entscheidend, um die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.

Das Wichtigste in Kürze:
- Definition: Ein Hautinfarkt ist eine wiederkehrende Hauterkrankung, die durch Durchblutungsstörungen zu schmerzhaften Hautveränderungen führt.
- Symptome: Rötung, violette Verfärbung, starke Schmerzen, offene Wunden und mögliche Narbenbildung.
- Häufige Betroffene: Frauen sind dreimal häufiger betroffen, besonders zwischen 17–25 und ab 50 Jahren.
- Ursachen: Vermutete Störungen der Blutgerinnung und verstopfte Hautgefäße.
- Behandlung: Einsatz von gerinnungshemmenden Medikamenten zur Verbesserung der Durchblutung und Schmerzlinderung.
Einen Hautinfarkt bezeichnen Mediziner auch als Livedovaskulopathie. So handelt es sich hier um eine andauernde, wie wiederkehrende Hautkrankheit, welche sich zu schmerzhafte Hautdefekte und Narbenbildung kennzeichnen lässt. Bisher vermuten Wissenschaftler, dass hier Störungen der Blutzirkulation in den winzigen Versorgungsgefäßen der Haut zu Verstopfungen führen, so dass die Haut nicht mehr zu Genüge mit Sauerstoff, wie Nährstoffen versorgt werden kann.
Ganz ähnlich wie bei einem Herzinfarkt, wo der Herzmuskel bekanntlich nicht mehr ausreichend Blut erhält, kann diese Erkrankung der Haut somit ebenso als Hautinfarkt bezeichnet werden. Betroffene leiden hier häufig an stechenden Schmerzen an der betroffenen Stelle und kämpfen anschließend mit Hautdefekten, welche, beispielsweise, zu einem offenen Bein führen können. So mancher Patient berichtet manchmal vor dem Auftreten der offenen Hautstellen von akuten Schmerzen, sowie geröteten Hautstellen, die sich langsam violett verfärben und am Ende zu einer fast schwarzen Wunde führen bis diese dann aufbrechen.
An welchen Körperstellen kann es zu einem Hautinfarkt kommen?
In der Knöchelregion, innen und außen, sowie Unterschenkel oder am Fußrücken kommt es häufig zu einem Hautinfarkt. Bislang finden sich noch keine Hinweise darauf, dass dieses Krankheitsbild auch innere Organe treffen kann. Demnach handelt es sich hier bisher um eine reine Hauterkrankung.
Wann kann es zu einem Hautinfarkt kommen?
Früher nannten Experten diese Hautkrankheit auch Sommer-Vaskulitis, denn verstärkt tritt ein Hautinfarkt in den Sommermonaten auf. Vor allem warme Wetterlagen belasten hier Patienten mit dieser Krankheit.
Wer erkrankt häufig an einem Hautinfarkt?
Frauen haben drei Mal häufiger mit einem Hautinfarkt zu kämpfen, als Männer. Gleichzeitig sind hier außerdem zwei Erkrankungshöhepunkte zu beobachten. Eine Patientengruppe erkrankt häufig in jungen Jahren zwischen 17 und 25 Jahren an einen Hautinfarkt, während eine zweite Erkrankungswelle oftmals ab dem 50. Lebensjahr eintritt. Eine sichere Erklärung dafür haben Mediziner allerdings dafür bislang noch nicht gefunden.
Wie kann die Diagnose Hautinfarkt gestellt werden?
Wie bei den meisten seltenen Krankheitsbildern, lässt sich auch im Fall eines Hautinfarkts die Diagnose nur schwer stellen. In der Regel müssen Betroffene leider davon ausgehen, dass die meisten Mediziner mit dieser Erkrankung noch keine Erfahrungen gemacht haben. Häufig wird die Diagnose aber zwei Wegen gestellt. So wird der Mediziner zum einen, eine genaue Krankengeschichte verlangen, um auf diese Weise den dauerhaft wiederkehrenden Charakter der Krankheit erfassen zu können.
Zum anderen kommt es außerdem zu einer Gewebeentnahme, um die Hautprobe unter dem Mikroskop anschauen zu können. Gefäßverschlüsse lassen sich hier in der Regel gut erkennen, so dass die Hautprobe am besten in einem akuten Stadium der Erkrankung entnommen werden sollte. Mit Hilfe einer Blutanalyse lässt sich außerdem eine Blutgerinnungsstörung feststellen, denn diese ist meist typisch bei einem Hautinfarkt.
Wie wird ein Hautinfarkt behandelt?
Wie bereits erwähnt, handelt es sich bei einem Hautinfarkt, um eine Störung der Blutgerinnung. Spezielle Arzneimittel, die allerdings ausschließlich der Bekämpfung dieses Krankheitsbildes dienlich sind, gibt es bisher noch nicht. Demnach werden in individuellen Heilversuchen gerinnungshemmende Arzneien verabreicht, welche durchaus einen therapeutischen Erfolg aufweisen.
Gerinnungshemmende Medikamente, wie Thrombose Spritzen oder niedermolekulares Heparin werden in ihrer Dosis in diesem Fall an den Erkrankungszustand und an das Körpergewicht des jeweiligen Patienten genau angepasst. Auch gerinnungshemmende Präparate in Tablettenform können hier als Alternative dienen.
Kann ein Hautinfarkt Komplikationen mitbringen?
Oftmals kämpfen Hautinfarkt-Patienten mit extrem starken Schmerzen. Diese schmerzhaften Qualen können stechend, wie brennend sein und mindern die Lebensqualität der Betroffenen häufig ungemein. Der gesamte Alltag wird im Grunde eingeschränkt, so dass gewöhnliche Tätigkeiten meist gar nicht mehr ausgeübt werden können.
Es kommt außerdem nicht selten vor, dass diese Krankheit große, sichtbare Narben hinterlässt. Diese werden als irreversibel bezeichnet, da die Narben nicht mehr verheilen. Betroffene haben demnach auch noch mit einer geminderten Ästhetik zu kämpfen, was wiederum Minderwertigkeitskomplexe auslösen oder das Selbstwertgefühl mindern kann. Nicht selten stören die starken Schmerzen ebenfalls die Nachtruhe, so dass Schlafstörungen, sowie Depressionen den Patienten zusätzlich belasten.
Die Behandlung eines Hautinfarkts kann mit Injektionen erfolgen. Besondere Komplikationen treten in diesem Fall meist nicht auf. So werden die Beschwerden meist auf diese Weise relativ gut in den Griff bekommen, so dass Erkrankte meist ein normales Leben führen können. Leider können aber weitere Ausbrüche dieser Krankheit bislang auch nicht vermieden werden, so dass Patienten manchmal auf weitere Behandlungen angewiesen sind. Durch einen Hautinfarkt wird aber die Lebenserwartung weder eingeschränkt, noch verringert.
Video: Nekrose & Hautinfarkt – Hyaluronsäure Behandlung als Auslöser
Fazit: Frauen erkranken deutlich häufiger an einen Hautinfarkt, als Männer. Vorwiegend tritt diese Krankheit in der schönsten Jahreszeit auf. Starke stechende, wie brennende Schmerzen im Bereich des Fußknöchels oder am Fußrücken, wie Unterschenkel sind meist erste Anzeichen für dieses Krankheitsbild. Infolgedessen kommt es meist zu Rötungen und anschließend Wunden, die sich nicht mehr schließen. Besteht der Verdacht an einen Hautinfarkt erkrankt zu sein, sollte ein Hautarzt aufgesucht werden.
Werden entsprechende, behandlungstechnische Maßnahmen ergriffen, ist auch ein Hautinfarkt in der Regel gut unter Kontrolle zu bringen. So spielt die regelmäßige Gabe von blutgerinnungshemmenden Arzneien hier eine entscheidende Rolle. Üblicherweise verringern sich in Folge auch die unsagbaren Schmerzen, die hier ein Betroffener aushalten muss.
Quellen:
- Molekularer Mechanismus der Hautalterung aufgeklärt. Universität Innsbruck
- Forschung, die unter die Haut geht! Gesundheitsforschung BMBF
- DRKS – Deutsches Register Klinischer Studien: Studie zur Hautbarriere
- Studie zu Hüftkopfnekrose mit ungeklärter Ursache beginnt am Universitätsklinikum Leipzig. Universitätsklinikum Leipzig
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