Fettstuhl – Definition, Ursachen und Behandlung
Wie erkennt man einen Fettstuhl? Wie riecht Fettstuhl?
Kommt es pro Tag zu einer Ausscheidung von sieben Gramm Fett im Stuhl bezeichnen Mediziner dies als Fettstuhl, auch Steatorrhö genannt. Handelt es sich um einen krankhaft erhöhten Fettgehalt zeigt sich dies durch einen klebrigen, glänzenden, lehmartigen, sowie säuerlich bis scharf riechenden Stuhlgang aus. Oftmals schwimmt dann außerdem ein Fettfilm im Toilettenwasser und der Stuhlgang bleibt in der Toilettenschüssel haften.
Aufgrund des hohen Anteils von Fett wird der Fettstuhl auch häufig als Salbenstuhl oder Butterstuhl bezeichnet. Betroffene haben außerdem oft mit Symptomen, wie Völlegefühl, Blähungen, Durchfall, wie Bauchschmerzen zu kämpfen.
Welche Erkrankungen können hinter einem Fettstuhl stecken?
Im Normalfall wird das Fett, welche über die Nahrung aufgenommen wird, durch die Wirkungsweisen der Gallenflüssigkeit, Magensäure und des Saftes der Bauchspeicheldrüse entsprechend aufbereitet und anschließend zerkleinert.
Erst, wenn diese Schritte vorgenommen wurden, kann die Darmwand das Fett aufnehmen. Im Stuhl selbst bleibt in diesem Fall demnach nur noch wenig Fett übrig. Kommt es hingegen zu bestimmten Verdauungsproblemen und das Fett kann nicht entsprechend für den Darm vorbereitet werden, führt dies zu Fettstuhl. So kann Fettstuhl durch verschiedene Organe im menschlichen Körper verursacht werden.
Damit die Fettverdauung reibungslos funktionieren kann, müssen Leber, Bauchspeicheldrüse, Gallenblase, wie der Darm gesund sein.
Ursache 1: Malabsorption
Kommt es zu einer Verdauungsschwäche, bei der, der Körper die Wertstoffe aus der Nahrung nicht richtig bearbeiten kann, sprechen Mediziner von einer Malabsorption. In diesem Fall kommt es somit ebenfalls zu einer unzureichenden Fettaufnahme seitens des Darms. Dieses Krankheitsbild entwickelt sich häufig bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen, wie Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn.
Auch unabhängig von Begleiterscheinungen kann es aber zu einer Malabsorption kommen. Gleiches gilt ebenso im Zusammenhang mit dem sogenannten Kurzdarmsyndrom oder mit einer Glutenunverträglichkeit. Erstgenanntes ist eine Erkrankung, die durch das angeborene Fehlen eines Teils des Dünndarms entsteht oder aber durch einem operativen Eingriff dieser Art.
Ursache 2: Maldigestion
Liegt dagegen eine sogenannte Maldigestion vor, können bestimmte Bestandteile der Nahrung nicht in kleinste Bausteine zerlegt werden. Eiweiße, sowie Fette verbleiben demnach im Darm, denn diese können nur aufgenommen werden, wenn sie zuvor entsprechend zerlegt werden. Infolgedessen kommt es dann zu einer vermehrten Menge dieser Substanzen, die mit dem Stuhl aus dem Körper geleitet werden.
Folgende Auslöser können Maldigestion verursachen:
- Gallensäuremangel
Durch einen Gallenwegsverschluss kann es zu einem Gallensäuremangel kommen. So können entweder Gallensteine die Gallengänge blockieren oder aber eine Engstelle am an der Mündung in den Darm stört den Abfluss der Galle. Letzteres kann, beispielsweise, durch einen Tumor ausgelöst werden. Jedoch ist die Gallensäure für die Fettverdauung enorm wichtig, denn diese spaltet das Fett aus der Nahrung auf.
- Bauchspeicheldrüsenflüssigkeitsmangel
Auch die Bauchspeicheldrüsenflüssigkeit wird für die Fettverarbeitung dringend benötigt. Kommt es hier zu einem Mangel dieser Flüssigkeit beeinträchtigt dies ebenfalls die Fettaufnahme im Darm. Sowohl ein Bauchspeicheldrüseneingangsverschluss, als auch eine Bauchspeicheldrüsenentzündung können hier für den Mangel der Bauchspeicheldrüsenflüssigkeit verantwortlich sein. Schuld an diesem Mangel können aber ebenso andere Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse sein oder aber auch ein Pankreastumor.
Weitere Ursachen für einen Fettstuhl
Des Weiteren können ebenfalls Probleme mit der Fettverdauung entstehen, wenn Magenoperationen vorgenommen wurden. Oftmals kommt es bei Magenkrebs zu einem solchen Eingriffs. Wurden Teile des Magens oder gar der ganze Magen entfernt, kommt es später zu einer beschleunigten Weiterleitung des Speisebreis in den Dünndarm. Die Verdauungsenzyme können somit nicht richtig gebildet werden und der Speisebrei wird nur unzureichend mit Gallensäure oder Bauchspeicheldrüsenflüssigkeit gemischt.
Ähnliches geschieht außerdem bei einer Magen-Bypass OP. Durch die Magenverkleinerung kann der Speisebrei nicht mehr alle Bereiche, die für die Nährstoffaufnahme nötig sind, passieren. Zahlreiche Patienten entwickeln infolgedessen Verdauungsprobleme. So können einige Betroffene, zum Beispiel, Fette nicht mehr richtig verdauen und müssen zur Vorbeugung des Fettstuhl einige Regeln bei der Ernährung beachten.
Geschwüre, Tumore, wie Entzündungen können in seltenen Fällen ebenfalls einen Kanal bzw. eine Fistel zwischen Magen und Dickdarm entstehen lassen. Auf diese Weise kann der Nahrungsbrei dann aus dem Magen direkt in den Dickdarm gelangen. Hinzu kommt, dass Fettstuhl ebenso eine Nebenwirkung von speziellen Medikamenten, sowie Antibiotika sein kann. Auch extrem fettreiches Essen kann für einen Fettstuhl sorgen. Allerdings handelt es sich hier dann nicht um eine krankhafte Veränderung.
Wie kann ein Fettstuhl heute nachgewiesen werden?
Mit Hilfe von Untersuchungen im Labor kann Fettstuhl heute nachgewiesen werden. Unter dem Mikroskop können Mediziner die Stuhlproben nach einer bestimmten Anfärbe-Technik auf ihren Fettgehalt hin untersuchen. Auch mittels einer Blutuntersuchung lässt sich allerdings herausfinden, ob Patienten mit Fettstuhl zu kämpfen haben. Anhand des Beta-Carotin-Spiegels lässt sich hier feststellen, wie hoch der Anteil Fett im Stuhl ist. Werden außerdem bestimmte Verdauungsenzyme im Blut, wie Stuhl bestimmt, kann so herausgefunden werden, in welchem Zustand sich die Gallenblase und die Bauchspeicheldrüse befinden.
Oftmals werden noch weitere Untersuchungen durchgeführt, um die Ursachen für den Fettstuhl festzustellen. So kann der Mediziner, beispielsweise, ein MRT oder/und ein CT vornehmen lassen, um den Zustand der inneren Organe genau zu analysieren.
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Wie wird Fettstuhl behandelt?
Wie Fettstuhl behandelt wird, richtet sich immer nach der zugrundeliegenden Krankheit. Ist, beispielsweise, eine Glutenunverträglichkeit schuld am Fettstuhl kann hier eine spezielle Diät helfen, die Symptome abzuschwächen. Findet sich hingegen ein Gallenstein, der den Gallengang blockiert, muss dieser eventuell in einer Operation entfernt werden. Ebenso gilt es eine Bauchspeicheldrüsenentzündung unverzüglich zu behandeln, denn diese kann sowohl schwer verlaufen, als auch das Leben des Patienten bedrohen.
Video: Symptome bei Fettverdauungsstörung
Fazit: Fettstuhl kann mit verschiedenen Erkrankungen in Zusammenhang stehen. Nicht immer ist der Verursacher aber automatisch eine Krankheit, denn ein hoher Fettanteil im Stuhl kann ebenso durch zu fettreiche Nahrung ausgelöst werden. Wer bei sich bemerkt, dass der Stuhlgang in dieser Hinsicht Veränderungen aufweist, sollte aber zügig einen Arzttermin wahrnehmen.
Was ist Steatorrhö und wie kann man es behandeln?
Steatorrhö ist eine Fettstoffwechselstörung, bei der es zu einer Überproduktion von Fett im Stuhl kommt. Dies führt zu ungewöhnlich fetthaltigem Stuhl und Verstopfung. In schweren Fällen kann es auch zu Gewichtsverlust und abdominalen Schmerzen kommen.
Symptome einer Steatorrhö: Wie erkenne ich die Fettstoffwechselstörung?
Typische Symptome der Steatorrhö sind fettiger Stuhl, Verstopfung, Gewichtsverlust und abdominalen Schmerzen. Es kann auch zu Blähungen und Übelkeit kommen. Es ist wichtig, diese Symptome ernst zu nehmen und einen Arzt aufzusuchen, um die Ursache zu ermitteln und eine angemessene Behandlung zu erhalten.
Steatorrhö: Ursachen und Risikofaktoren
Die Ursachen der Steatorrhö können vielfältig sein, einschließlich Leberfunktionsstörungen, Gallenblasenerkrankungen, Darmtumoren, Dünndarmfehlbesiedlungen, Zöliakie und Mukoviszidose. Alkoholabusus kann auch zur Steatorrhö beitragen. Es ist wichtig, einen Arzt aufzusuchen, um die Ursache zu ermitteln und eine geeignete Behandlung zu erhalten.
Diagnostik der Steatorrhö: Welche Untersuchungen sind notwendig?
Um eine Diagnose der Steatorrhö zu stellen, kann der Arzt verschiedene Untersuchungen durchführen, einschließlich Blut- und Stuhluntersuchungen, Koloskopie und Endosonografie. Die Diagnostik ist wichtig, um die Ursache zu ermitteln und eine geeignete Behandlung zu erhalten.
Steatorrhö und Ernährung: Was ist zu beachten?
Eine gesunde Ernährung kann bei der Behandlung der Steatorrhö von großer Bedeutung sein. Eine ausgewogene Ernährung, die reich an Ballaststoffen und Proteinen ist, kann helfen, die Symptome zu lindern. Es ist jedoch wichtig, einen Ernährungsberater zu konsultieren, um die beste Ernährung für die individuellen Bedürfnisse zu bestimmen. Vermeiden Sie bestimmte Lebensmittel, die die Symptome verschlimmern können, wie z.B. fettreiche Lebensmittel, Alkohol und Milchprodukte.
Medikamentöse Behandlung von Steatorrhö
In bestimmten Fällen kann eine medikamentöse Behandlung notwendig sein, um die Steatorrhö zu behandeln. Hierzu können Enzymepräparate oder andere Medikamente verordnet werden, um die Verdauung und Absorption von Fetten zu verbessern. Es ist wichtig, einen Arzt zu konsultieren, um die beste Behandlungsmethode zu bestimmen.
Steatorrhö und Chirurgie
In schwerwiegenden Fällen kann eine chirurgische Behandlung erforderlich sein, um die Steatorrhö zu behandeln. Hierzu können Eingriffe wie die Entfernung der Gallenblase oder eine Dünndarmresektion notwendig sein. Eine chirurgische Behandlung sollte jedoch nur nach sorgfältiger Überlegung und nach Rücksprache mit einem Arzt durchgeführt werden.
Leben mit Steatorrhö: Was kann man tun, um die Symptome zu lindern?
Es ist möglich, ein gesundes und erfülltes Leben mit Steatorrhö zu führen. Hierzu kann es hilfreich sein, eine gesunde Ernährung zu befolgen, regelmäßig zu Bewegung zu motivieren und stressreduzierende Techniken wie Yoga oder Meditation zu praktizieren. Es ist auch wichtig, eng mit dem Arzt zusammenzuarbeiten, um die beste Behandlung zu erhalten und die Symptome zu lindern.
Steatorrhö und Lebensqualität
Es ist wichtig, dass Menschen mit Steatorrhö eng mit dem Arzt zusammenarbeiten, um die beste Behandlung zu erhalten und ihre Lebensqualität zu verbessern. Durch eine gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung und stressreduzierende Techniken kann die Steatorrhö erfolgreich behandelt werden und ein erfülltes Leben geführt werden.
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