Brechdurchfall – Was tun? – Dauer, Behandlung und Hausmittel

Brechdurchfall - Was kann man tun?

Brechdurchfall, medizinisch als Gastroenteritis bekannt, tritt plötzlich mit Übelkeit, Erbrechen und Durchfall auf. Diese ansteckende Erkrankung kann durch Viren, Bakterien oder Parasiten ausgelöst werden und führt zu erheblichem Flüssigkeitsverlust. Besonders gefährdet sind Kinder und ältere Menschen, da eine schnelle Austrocknung droht. In den meisten Fällen klingt Brechdurchfall nach 12 bis 48 Stunden ab. Die richtige Flüssigkeitszufuhr, Schonkost und Hygiene sind entscheidend für eine schnelle Genesung und Prävention.

Brechdurchfall – Was tun? – Dauer, Behandlung und Hausmittel
Brechdurchfall – Was tun? – Dauer, Behandlung und Hausmittel

Das Wichtigste in Kürze

  • Ursachen: Meist virale Infektionen wie Noroviren, auch Bakterien oder Parasiten möglich.
  • Symptome: Plötzliches Erbrechen, Durchfall,
    Bauchkrämpfe, Fieber, allgemeine Schwäche.
  • Behandlung: Flüssigkeitszufuhr, Schonkost, Hausmittel – Medikamente nur in Ausnahmefällen.
  • Vorbeugung: Strenge Hygiene, Händewaschen, gründliches Waschen von Lebensmitteln.
  • Gefahren: Dehydration, besonders bei Säuglingen, Kleinkindern und älteren Menschen.

Die Bezeichnung Brechdurchfall verrät bereits woran Betroffene in diesem Fall leiden: Durchfall und gleichzeitigem Erbrechen. So beginnt diese Krankheit, auch Gastroenteritis genannt, meist ganz plötzlich mit einem unwohlen Gefühl in der Magengegend.

Kurze Zeit später kommt es dann bereits den so typischen Symptomen einer Magen-Darm-Erkrankung. Diese Krankheit kann so intensiv sein, dass der gesamte Körper stark beansprucht wird. Oftmals verschwindet der Brechdurchfall aber auch genauso schnell wieder, wie er gekommen ist. In den meisten Fällen dauert diese Erkrankung lediglich zwischen 12 und 48 Stunden.

Obwohl Brechdurchfall meist nur kurze Zeit andauernd, kommt es hier stets zu einem großen Flüssigkeitsverlust. Dieser kann vor allem bei Kindern, wie bei älteren Menschen schnell zur Austrocknung, wie zu Kreislaufproblemen führen, die sogar lebensbedrohlich sein können. Tritt ein solcher Notfall ein, ist sofort ein Arzt zu rufen.

Was verursacht Brechdurchfall?

Beim Brechdurchfall handelt es sich um ein Symptom, welches meist durch einen entzündeten Verdauungstrakt ausgelöst wird. Demnach sprechen wir hier von einer Magen-Darm-Grippe. Hervor gerufen, wird dieses Krankheitsbild durch Viren, Bakterien oder auch Darmparasiten.

Der bekannteste Auslöser dieser Erkrankung kennt bestimmt jeder: Der Norovirus. In der Regel werden diese krankmachenden Viren über den Verzehr roher Nahrungsmittel oder über den Kontakt mit verunreinigten Gegenständen übertragen. So befallen die Erreger dann den Darm, wie den Magen. Der menschliche Organismus setzt jetzt schnell einen Verteidigungsprozess in Gang, um die Erreger zügig wieder loszuwerden, so dass es zum Brechdurchfall kommt.

Gerade der Norovirus gilt als besonders ansteckend, so dass hier die Hygiene zur Vorbeugung eine bedeutende Rolle spielt.

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Welche Symptome charakterisieren Brechdurchfall?

Zuerst ist Brechdurchfall stets mit einem allgemeinen Unwohlsein verbunden. Es kommt demnach zu einer erhöhten Körpertemperatur und zu Glieder-, wie Kopfschmerzen. Der gesamte Körper ist geschwächt und dieser Zustand wird noch durch die Übelkeit, das Erbrechen, wie den Durchfall verstärkt. In akuten Phasen dieser Erkrankung kämpfen die Betroffenen manchmal auch mit Bauchschmerzen, wie mit Magenkrämpfen.

Wie lässt sich Brechdurchfall behandeln?

Brechdurchfall ist meist stets ein Signal dafür, dass der menschliche Körper die Ursache gerade eigenständig bekämpft. Betroffene sollten sich daher in Geduld üben und ihrem Organismus die nötige Zeit geben sich eigenständig zu heilen. Normalerweise dauert dies höchstens zwei Tage. Wer nicht zu den besonders gefährdeten Risikogruppen gehört, kann seinen Brechdurchfall oftmals selbst behandeln. Schließlich lassen sich die Beschwerden in diesem Fall eindeutig einordnen.

In akuten Phasen des Brechdurchfalls haben die Betroffenen meist keinen Hunger. Den Appetit gilt es erst wieder anzuregen, wenn Krankheit überwunden ist. In den ersten Tagen gilt es auf Schonkost zu setzen. Zwieback und Ähnliches helfen dabei das Verdauungssystem wieder zu normalisieren. Auch Hausmittel, wie Enziantropfen können dieses unterstützen. Gleiches gilt für Speisen, wie Karottengemüse oder Kartoffelbrei, welcher mit Wasser zubereitet wurde.

Was gilt es bei Brechdurchfall zu trinken?

Wer mit Brechdurchfall zu kämpfen hat, sollte immer auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten. Ansonsten besteht die Gefahr, dass der Körper austrocknet. Vor allem Kräutertees, sowie Wasser eignen sich jetzt besonders gut, denn diese Getränke beruhigen den Magen.

Bei Durchfall ist außerdem schwarzer Johannisbeerensaft ein bewährtes Hausmittel. Ebenso wird eine Brühe mit Nudeln oder Gries als angenehm empfunden und hilft bei der Auffüllung der Flüssigkeitsreserven. Koffeinhaltige Getränke, wie Cola hingegen gilt es besser zu meiden, denn diese wirken entwässernd, während die Light-Produkte sogar eine abführende Wirkungsweise mitbringen können.

Wie lässt sich Brechdurchfall vermeiden?

Wie bereits gesagt, ist Brechdurchfall hochansteckend. Um eine Krankheit, wie diese gar nicht erst zu bekommen, gilt es sich nicht nur von Betroffenen fern zu halten, sondern ebenso im Alltag vorsichtig zu sein und großen Wert auf Hygiene zu legen.

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Folgende Tipps können Brechdurchfall vermeiden helfen:

  • Kursiert ein Magen-Darm-Virus in unmittelbarer Nähe, gilt es sich nach dem Toilettengang die Hände ausgiebig zu waschen und diese zu desinfizieren.
  • Gegenstände, die zu Hause oder auf der Arbeit von vielen Menschen mitbenutzt werden, sollten regelmäßig feucht abgewischt werden.
  • Haben Sie jemanden die Hand gegeben, waschen Sie diese hinterher gründlich.
  • Obst und Gemüse gilt es vor dem Verzehr zu waschen oder aber entsprechend zu erhitzen, um Erreger abzutöten.
  • Ist ein Familienmitglied an Brechdurchfall erkrankt, meiden Sie besser Körperkontakt!

Neben diesen Hygienetipps empfiehlt es außerdem auf eine gesunde, wie ausgewogene Ernährung zu achten. Auch auf diese Weise lässt sich Brechdurchfall vermeiden. Regelmäßige Bewegung, genügend Schlaf, sowie der Verzicht von Nikotin und Alkohol wirken sich positiv auf das Immunsystem aus. Ist das Abwehrsystem gestärkt, kann dieses weitaus besser solche Erreger bekämpfen.

Wann ist ärztliche Hilfe nötig?

Brechdurchfall klingt in der Regel von selbst ab, doch in manchen Fällen kann er gefährlich werden. Besonders Säuglinge, Kleinkinder, ältere Menschen und immungeschwächte Personen sollten genau beobachtet werden. Warnzeichen für ernste Komplikationen sind anhaltendes Erbrechen über 24 Stunden, blutiger oder schwarzer Stuhl, hohes Fieber über 39 °C, starke Bauchschmerzen oder ein starkes Durstgefühl bei gleichzeitiger Unfähigkeit, Flüssigkeit zu behalten. Auch Symptome einer Dehydration wie trockene Lippen, tiefliegende Augen, dunkler Urin oder ein schneller Herzschlag erfordern eine ärztliche Abklärung. In schweren Fällen kann eine Infusionstherapie notwendig sein, um den Flüssigkeitshaushalt wiederherzustellen. Bei Unsicherheiten sollte immer eine medizinische Fachkraft konsultiert werden.

Hausmittel gegen Brechdurchfall: Was hilft wirklich?

Neben ausreichender Flüssigkeitszufuhr gibt es bewährte Hausmittel, die den Körper unterstützen können. Ein bekanntes Mittel ist die Moro’sche Karottensuppe, die antibakterielle Eigenschaften hat und dem Darm wichtige Nährstoffe zuführt. Auch geriebener Apfel mit Banane liefert Pektin, das den Stuhl festigt und den Darm beruhigt. Salzstangen mit Elektrolytlösungen helfen, den Salzhaushalt auszugleichen, während Kräutertees wie Kamille und Fenchel beruhigend auf den Magen wirken. Kohletabletten können in manchen Fällen helfen, Giftstoffe zu binden, sollten aber nicht ohne Rücksprache mit einem Arzt eingenommen werden.

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Noroviren: Warum sind sie so ansteckend?

Der Norovirus ist einer der häufigsten Auslöser von Brechdurchfall und extrem ansteckend. Bereits 10 bis 100 Viruspartikel reichen aus, um eine Infektion auszulösen. Das Virus verbreitet sich durch direkten Kontakt mit Erkrankten, über kontaminierte Oberflächen oder durch Tröpfchen in der Luft, wenn Erbrochenes fein verteilt wird. Deshalb sind gründliches Händewaschen mit Seife, regelmäßiges Desinfizieren von Oberflächen und das Vermeiden von engem Kontakt zu Erkrankten die wichtigsten Schutzmaßnahmen. Auch das richtige Händewaschen für mindestens 20 Sekunden mit warmem Wasser und Seife kann die Übertragung effektiv verhindern.

Elektrolyte: Warum sind sie so wichtig?

Während einer Magen-Darm-Erkrankung verliert der Körper nicht nur Wasser, sondern auch lebenswichtige Elektrolyte wie Natrium, Kalium und Magnesium. Dieser Verlust kann zu Schwindel, Muskelschwäche und Herzproblemen führen. Daher ist es wichtig, nicht nur Wasser, sondern auch elektrolythaltige Getränke zu sich zu nehmen. Ideal sind hausgemachte Elektrolytlösungen mit Wasser, Salz und Zucker oder spezielle Elektrolytpulver aus der Apotheke. Softdrinks wie Cola sind dagegen ungeeignet, da sie den Magen zusätzlich reizen und den Flüssigkeitsverlust verstärken können.

Fazit:

Brechdurchfall ist eigentlich eine harmlose Erkrankung. Lediglich für ältere Menschen, wie für Kinder kann diese Krankheit gefährlich werden, denn der hohe Flüssigkeitsverlust kann für eine Austrocknung sorgen.

Demnach gilt es bei Brechdurchfall immer viel zu trinken, um den Flüssigkeitshaushalt in der Balance zu halten. In der Regel dauert Brechdurchfall lediglich zwischen 12 und 48 Stunden an und ist demnach nach maximal zwei Tagen überstanden. So ist diese Erkrankung eine Reaktion des menschlichen Körpers auf krankhafte Erreger. Durch den Brechdurchfall bekämpft dieser die Viren oder Bakterien, die den Organismus befallen haben.

Quellen:

  1. S2k-Leitlinie Gastrointestinale Infektionen der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS)
  2. S2k Leitlinie akute infektiöse Gastroenteritis im Säuglings-, Kindes- und Jugendalter – Update 2024
  3. S2k Leitlinie akute infektiöse Gastroenteritis im Säuglings-, Kindes- und Jugendalter
  4. Gastroenteritis – Thieme Connect
  5. Die virale Gastroenteritis – PMC

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