Klettenwurzel: Anwendung, Wirkung und Rezepte mit Tee und Öl
Für was ist Klettenwurzel gut?
Die Klettenwurzel ist eine wertvolle Heilpflanze mit vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten. Während die Klette oft als lästiges Unkraut wahrgenommen wird, steckt in ihrer Wurzel eine Fülle an gesundheitsfördernden Inhaltsstoffen. Sie wird traditionell zur Hautpflege, gegen Haarausfall und zur Unterstützung von Leber und Galle eingesetzt. Klettenwurzelöl fördert das Haarwachstum und verbessert das Hautbild, während Klettenwurzeltee entgiftend wirkt. Durch ihre antibakterielle und entzündungshemmende Wirkung kann die Wurzel bei verschiedenen Beschwerden helfen. Ob äußerlich als Öl oder innerlich als Tee – die Klettenwurzel ist ein echter Allrounder für die natürliche Gesundheitspflege.

Das Wichtigste in Kürze
- Vielfältige Heilwirkungen: Antibakteriell, entzündungshemmend, blutreinigend und entgiftend.
- Für Haut & Haare: Hilft bei Hautproblemen, Haarausfall und Kopfhautproblemen.
- Innerliche Anwendung: Klettenwurzeltee unterstützt Leber, Galle und Verdauung.
- Klettenwurzelöl: Fördert Haarwachstum und pflegt Wimpern & Augenbrauen.
- Natürliche Alternative: Wirksam gegen Ekzeme, Furunkel, Rheuma und Entzündungen.
Klettenwurzel – Wirkung und Anwendung
Wahrscheinlich kennt jeder diese Wurzel. Schließlich bleiben Kletten beim Spaziergang allzu gerne an der Kleidung hängen oder finden sich im Fell des Hundes wieder. Vor allem als Kind wird so mancher schlechte Erinnerungen an diese Pflanze haben, denn Kletten aus den Haaren zu entfernen, ist langwierig und schmerzhaft. So wächst die Klette überwiegend an Wegen, Rainen, sowie an Waldesrändern.
Im ersten Jahr besitzt die Klette sehr große Blätter, welche sich in Bodennähe befinden. Diese sind gestielt und verfügen über eine herzförmige Form. Im zweiten Jahr wächst dieser Pflanze dann ein Stängel mit einer Vielzahl an verzweigten Ästen. Bis zu einer Höhe von 1,20 m können diese erreichen. Auch am Stängel finden sich außerdem Blätter, die nach oben hin immer kleiner werden. Lang und spindelförmig sehen hier hingegen die Wurzeln aus. Von innen sind die Klettenwurzeln weiß, während diese außen eine graubraune Farbe besitzen.
Die Blüten der Klette sind dagegen rot bis violett. Diese wachsen an den Enden der Zweige und sind doldenartig. So sind diese eher rund und ähneln Distelblüten. Das besondere an diesen Blüten sind die zahlreichen Hüllblätter, die Stacheln ähneln und eine umgebogene Spitze besitzen. Genau diese Stacheln sind es auch, die sich dann allzu gerne in der Kleidung verhaken. Die Klette gehört zur Korbblütler-Familie. Außerdem gibt es noch viele weitere Bezeichnungen für die Klettenwurzel, wie Kleberwurzel, Grindwurz, Dollkraut, Wolfskraut oder auch Haarwuchswurzel.
Welche Inhaltsstoffe enthält die Klettenwurzel?
Zahlreiche wertvolle Inhaltsstoffe sind in der Klettenwurzel zu finden. So enthält diese Pflanze unter anderem Inulin, ein löslicher Ballaststoff. Des Weiteren sind hier Substanzen, wie Schleimstoffe, ätherisches Öl, Bitterstoffe, schwefelartige Stoffe, sowie Kaffeesäurederivate vertreten.
Welche Wirkungsweisen bringt die Klettenwurzel mit?
Als Radikalfänger wird die Klettenwurzel bezeichnet. So wirkt diese antibakteriell, leicht diuretisch und entzündungshemmend. Hinzu kommt, dass diese Pflanze Leber, wie Galle anregend wirkt. Zu den Heilwirkungen zählen außerdem die blutreinigenden, entgiftenden, harntreibenden, sowie schweißtreibenden Eigenschaften. Vor allem bei Hautleiden und Haarausfall kann die Klettenwurzel helfen.
Folgende Beschwerden lassen sich mit der Klettenwurzel behandeln:
- Kopfschuppen
- Ekzeme
- Geschwüre
- Hautunreinheiten
- Magenbeschwerden
- Flechten
- Brandwunden
- Abszesse
- Furunkel
- Kopfschuppen
- Lebererkrankungen
- Gelenkrheuma
- Offene Wunden
- Wundheilung
- Beschwerden während der Wechseljahre
Wie wird die Klettenwurzel angewendet?
Äußerlich angewendet, nutzen viele Menschen das Klettenwurzelöl. Dieses findet verschiedene Anwendungsbereiche. So kann das Klettenwurzelöl, beispielsweise, bei Haarausfall helfen. Dieses wird einfach am Abend vor dem Schlafengehen leicht angewärmt und in die Kopfhaut einmassiert. Anschließend gilt es die Haare in ein Handtuch zu wickeln und über Nacht einwirken zu lassen.
Das Klettenwurzelöl kurbelt jetzt die Durchblutung an und regt damit auch das Haarwachstum an. Einmal pro Woche gilt es diese Anwendung über mehrere Wochen fortzuführen. Wer das Klettenwurzelöl auch gleich in die Längen und Spitzen einmassiert, kann auf diese Weise gleichzeitig seine trocknen Haare, sowie Spliss bekämpfen.
Ebenso eignet sich Klettenwurzelöl auch als Wimpernserum. Allabendlich gilt es etwas Öl auf die Wimpern aufzutragen. Dies geht am leichtesten mit einer Wimpernbürste. Auf diese Weise werden die feinen Wimpernhärchen gut genährt und erhalten einen schönen Glanz. Gleiches gilt auch für die Augenbrauen. Auch Milchschorf lässt sich mit Klettenwurzelöl leichter entfernen, indem die betroffenen Stellen mit diesem Öl sanft eingerieben werden.
Mögliche Nebenwirkungen & Kontraindikationen der Klettenwurzel
Obwohl die Klettenwurzel eine vielseitige Heilpflanze ist, gibt es einige wichtige Punkte zu beachten. Menschen mit bekannten Allergien gegen Korbblütler sollten vorsichtig sein, da Hautreaktionen oder Magenprobleme auftreten können. Zudem kann die entgiftende Wirkung die Leber stark fordern – wer bereits Leberprobleme hat, sollte vor der Anwendung mit einem Arzt sprechen. Auch für Schwangere und Stillende gibt es keine ausreichenden Studien zur Sicherheit der Anwendung, weshalb Vorsicht geboten ist. Wer blutverdünnende Medikamente einnimmt, sollte ebenfalls aufpassen, da bestimmte Inhaltsstoffe der Klettenwurzel möglicherweise Einfluss auf die Blutgerinnung haben könnten. Eine übermäßige Anwendung kann zudem zu Magenbeschwerden oder Durchfall führen.
Wissenschaftliche Erkenntnisse zur Wirkung der Klettenwurzel
In der modernen Forschung gibt es einige vielversprechende Studien zur Klettenwurzel. Eine Untersuchung aus dem Jahr 2017 zeigte, dass Klettenwurzelextrakte antioxidative Eigenschaften besitzen, die freie Radikale neutralisieren können. Eine weitere Studie fand heraus, dass die enthaltenen Polyphenole entzündungshemmend wirken und möglicherweise bei Hauterkrankungen wie Akne oder Neurodermitis helfen könnten. Zudem wurden in verschiedenen Untersuchungen antibakterielle Effekte nachgewiesen, die insbesondere gegen Staphylococcus aureus – einen häufigen Erreger von Hautinfektionen – wirksam sein sollen. Obwohl diese Erkenntnisse vielversprechend sind, sind weitere klinische Studien erforderlich, um die Wirksamkeit der Klettenwurzel für spezifische Gesundheitsanwendungen zu bestätigen.
Lässt sich die Klettenwurzel auch innerlich anwenden?
Vor allem in Form von Tee kommt die Klettenwurzel innerlich zum Einsatz. So wirkt diese Anwendung blutreinigend und regt die Gallen-, wie Lebertätigkeiten an. Auch bei Gicht oder Rheuma kann Klettenwurzeltee helfen. Des Weiteren wirkt dieser Tee harntreibend, aber auch entgiftend. Allerdings kommt in diesem Fall ein Kaltansatz zum Einsatz.
Das heißt, eineinhalb Teelöffel Klettenwurzeln werden mit einem halben Liter kalten Wasser übergossen. Diese Mixtur gilt es dann circa fünf Stunden ziehen zu lassen. Im Anschluss wird das Ganze etwa eine Minute gekocht und anschließend abgeseiht.
Der Klettenwurzeltee kann ebenfalls in Form von Umschlägen äußerlich angewendet werden. Da diese Wurzel auch eine entzündungshemmende, wie antibiotische Wirkungskraft besitzt, kann diese Pflanze ebenso bei Hautproblemen helfen. Furunkeln, Abszesse, Ekzeme, aber auch unreine Haut können auf diese Weise natürlich behandelt werden. So gilt es die betroffenen Stellen mit einem in Klettenwurzeltee getauchten Tuch zu bedecken und diese Behandlung mehrmals täglich zu wiederholen.
Im gleichen Zuge eignet sich der Tee auch zur Bekämpfung von Kopfschuppen oder bei einer Überproduktion von Hautfetten. Regelmäßig einmassiert, kann auch Klettenwurzeltee das Haarwachstum ankurbeln.
Dosierung & optimale Anwendung der Klettenwurzel
Damit die Klettenwurzel ihre volle Wirkung entfalten kann, ist die richtige Dosierung entscheidend. Für die innerliche Anwendung in Form von Tee wird empfohlen, etwa 1,5 Teelöffel getrocknete Klettenwurzel mit 500 ml kaltem Wasser anzusetzen und fünf Stunden ziehen zu lassen. Anschließend wird der Tee kurz aufgekocht und durch ein Sieb gegeben. Zwei bis drei Tassen täglich können über einen Zeitraum von vier bis sechs Wochen getrunken werden. Für die äußere Anwendung, etwa bei Hautproblemen oder zur Haarpflege, ist Klettenwurzelöl besonders beliebt. Es sollte einmal pro Woche leicht erwärmt auf die Kopfhaut massiert und über Nacht einwirken gelassen werden. Wer es als Wimpernserum nutzen möchte, kann es mit einer sauberen Wimpernbürste auftragen – dabei sollte man jedoch darauf achten, dass kein Öl ins Auge gelangt.
Unterschied zwischen Klettenwurzeltee und Klettenwurzelöl
Klettenwurzeltee und Klettenwurzelöl sind zwei verschiedene Formen der Anwendung, die jeweils eigene Vorteile haben. Während der Tee vor allem innerlich zur Entgiftung, Unterstützung der Leber- und Gallenfunktion und zur Förderung der Verdauung eingesetzt wird, eignet sich das Öl besonders gut für die äußerliche Anwendung. Klettenwurzelöl ist reich an essentiellen Fettsäuren und Vitaminen, die trockene Haut und Haare intensiv pflegen. Besonders bei Haarausfall oder Kopfhautproblemen wird es geschätzt. Der Tee hingegen wirkt stark blutreinigend, hilft bei Entzündungen und kann sogar bei Gelenkbeschwerden wie Rheuma oder Gicht lindernd wirken.
Lagerung & Haltbarkeit der Klettenwurzelprodukte
Damit die wertvollen Inhaltsstoffe der Klettenwurzel erhalten bleiben, ist die richtige Lagerung wichtig. Getrocknete Klettenwurzel sollte in einem luftdichten Behälter an einem dunklen, kühlen Ort aufbewahrt werden. So bleibt sie etwa ein Jahr lang haltbar. Klettenwurzelöl sollte in einer dunklen Glasflasche aufbewahrt und vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt werden. Nach dem Öffnen hält es sich bis zu sechs Monate. Klettenwurzeltee in fertigen Teebeuteln sollte innerhalb von sechs bis neun Monaten verbraucht werden, um ein optimales Aroma und eine maximale Wirkstoffkonzentration zu gewährleisten.