Heberden-Arthrose Ursache und Behandlung

Was kann man gegen Heberden-Arthrose tun?

Bei der Heberden-Arthrose handelt es sich um eine Verschleißerkrankung im Bereich der Fingerendgelenke mit z. T. starken Schmerzen.

Heberden-Arthrose Ursache und Behandlung
Heberden-Arthrose Ursache und Behandlung

Ursache der Heberden-Arthrose

Von der Heberden-Arthrose sind meist Frauen nach der Menopause betroffen. Es liegt eine genetische Disposition (angeborene Ursache) vor.

Andere Ursachen der Heberden-Arthrose können wiederkehrende Verletzungen im Fingerendgelenk, aber auch Fehl- oder Überbelastungen, Witterungseinflüsse wie Feuchtigkeit und Kälteexposition, Wechselwirkungen von Psyche und Körper sowie hormonelle und stoffwechselbedingte Ursachen haben.

Bei der angeborenen Form der Heberden-Arthrose treten an den meisten Langfingern viele Knötchen auf, die für diese Form charakteristisch (beweisend) sind. Bei der erworbenen Form der Heberden-Arthrose treten die Veränderungen im Bereich der Fingerendgelenke meist nur an einzelnen Fingern auf.

Diagnose der Heberden-Arthrose

Häufig kommen die Patientinnen wegen starken Schmerzen in den Fingerendgelenken sowie Bewegungseinschränkungen zum Arzt. Die sogenannten Heberden-Knötchen stören meist auch wegen ihrer Hässlichkeit.

Klinische Untersuchung bei Heberden-Arthrose

Ihr Arzt wird zunächst eine genaue Anamnese (Krankheitsgeschichte) bei Ihnen erheben. Er wird auf die verschiedenen auslösenden Ursachen zu sprechen kommen. Häufig treten die Schmerzen bei monotonen Belastungen im Haushalt oder am Arbeitsplatz auf.

Es wird eine genaue Untersuchung erfolgen. Häufig können dadurch bereits schwere Erkrankungen ausgeschlossen werden. Ggf. werden noch Laboruntersuchungen erfolgen, um z. B. stoffwechselbedingte Ursachen der Heberden-Arthrose, z. B. erhöhte Harnsäure-Werte, auszuschließen.

Auch können rheumatische Erkrankungen ähnliche Bilder wie bei der Heberden-Arthrose zeigen. Hier möchte ich auf die chronische Polyarthritis (Rheuma) als auch auf die so genannten seronegativen rheumatischen Erkrankungen hinweisen. Insbesondere bei der Psoriasisarthritis (Gelenkbeschwerden bei Schuppenflechte) können ähnliche Veränderungen im Bereich der Fingerendgelenke auftreten. Hier wird ihr Arzt genau nach Herden der Schuppenflechte suchen. Diese können auch an versteckten Körperteilen wie unter den Nägeln oder auf dem Kopf auftreten.

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Ggf. werden noch zusätzliche Laboruntersuchungen erfolgen, um die Heberden-Arthrose von anderen Erkrankungen abzugrenzen.

Danach wird der behandelnde Arzt eine Röntgenaufnahme der Hände veranlassen. Dort können ebenfalls Unterschiede zwischen Heberden-Arthrose und anderen Erkrankungen festgestellt werden.

Bei der Heberden-Arthrose treten häufig kleine knöcherne Anlagerungen im Bereich der Fingerendgelenke auf, die für diese Form der Verschleißerkrankung typisch sind. Auf dem Röntgenbild erkennt man bei der Heberden-Arthrose Gelenkspaltverschmälerungen sowie Ausziehungen und knöcherne Randanbauten.

Therapie der Heberden-Arthrose

Bei stark schmerzhaften Veränderungen wird ggf. zunächst ein Medikament (Ibuprofen, Diclofenac o. ä.) gegeben werden. Hier sollten Sie mit dem behandelnden Arzt auch über evtl. Nebenwirkungen oder Wechselwirkungen zu anderen Medikamenten sprechen.

Krankengymnastik bei Heberden-Arthrose

Im Rahmen der Krankengymnastik wird versucht, die Beweglichkeit vorsichtig wieder herzustellen. Die Einschränkungen der Beweglichkeit können durch aufdehnende Behandlungen im Rahmen der manuellen Therapie (Chirotherapie) verbessert werden.

Ergotherapie bei Heberden-Arthrose

Die Ergotherapeuten werden ebenfalls versuchen, die Gebrauchsfähigkeit zu verbessern und vermehrte Belastungen im Haushalt und Beruf zu vermindern. Als Schlagwort gilt hier, dem Patienten Gelenkschutzmaßnahmen zu vermitteln.

Um Schmerzen zu lindern und die Beweglichkeit zu verbessern, können Wärme-Anwendungen wie das Kieskneten eingesetzt werden. Hierbei werden die Hände in warmem Kies oder auch Sand bewegt. Dies fördert die Durchblutung, ernährt den Knorpel im Gelenk besser und führt zu einer Lockerung der Gelenkkapsel.

Bei starken Beschwerden können auch kleine Schienen eine Verbesserung erbringen.

Physikalische Therapie bei Heberden-Arthrose

Es werden sowohl Wärme-, als auch Kälte-Anwendungen eingesetzt. Bei stark schmerzhaften Bewegungseinschränkungen bringt oft die Kältetherapie eine deutliche Linderung.

Bei chronischen Formen der Heberden-Arthrose sind Wärme-Anwendungen besser geeignet. Außerdem können Laser-Behandlungen, Ultraschall als auch schmerzlindernde Elektrotherapien eingesetzt werden, ergänzt durch äußere Salbenverbände.

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Röntgenreizbestrahlung bei Heberden-Arthrose

Bei diesem Verfahren wird eine bestimmte Röntgenstrahlung nur auf die schmerzhaften Gelenke gegeben. Oft hat dies eine deutliche Schmerzlinderung zur Folge. Bis auf eine geringe Strahlenbelastung finden sich hierbei keine Nebenwirkungen.

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Radiosynoviorthese bei Heberden-Arthrose

Bei diesem Verfahren handelt es sich um eine Behandlung, die durch die Nuklearmediziner durchgeführt wird. Es wird ein schwach radioaktives Material direkt in das Gelenk gegeben. Dies hat oft eine deutliche Schmerzlinderung zur Folge.

Um Nebenwirkungen zu vermeiden, muss das radioaktive Material direkt in das Gelenk gegeben werden. Hierbei ist oft eine lokale Betäubung notwendig. Über entsprechende Nebenwirkungen sollte man vor der Behandlung mit dem behandelnden Nuklearmediziner sprechen.

Operation bei Heberden-Arthrose

Nur selten müssen operative Maßnahmen eingesetzt werden. Nur bei ausgeprägter Beschwerdesymptomatik wird die Versteifung im Bereich des Fingerendgelenkes durchgeführt. Die Funktion der Hand wird hierbei kaum beeinträchtigt.

Auch hier sollte man sich vor einer eventuellen operativen Behandlung von dem operativ tätigen Orthopäden oder Handchirurgen über evtl. Nebenwirkungen sowie die Nachbehandlung ausführlich informieren lassen.

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