Rachenentzündung – Ursachen, Symptome und Behandlung

Wie fühlt sich eine Rachenentzündung an?

Die Rachenentzündung zählt zu den häufigsten Erkrankungen überhaupt. Es handelt sich um eine Begleiterscheinung im Zusammenhang mit Entzündungen des Hals- und Rachenbereichs. Die medizinische Bezeichnung Pharyngitis basiert auf dem griechischen Wort pharynx (Rachen).

Rachenentzündung – Ursachen, Symptome und Behandlung
Rachenentzündung – Ursachen, Symptome und Behandlung

Aufgrund des häufigen Auftretens dieser Erkrankung sind die mit einer Rachenentzündung einhergehenden Beschwerden einer der häufigsten Gründe, eine allgemeinmedizinische Praxis aufzusuchen.

Die möglichen Rachenentzündung Symptome

Überwiegend ist es eine virale Infektion, die Verursacher einer Rachenentzündung ist; diese wiederum steht zumeist im Zusammenhang mit einem grippalen Infekt. Die nicht-bakterielle Entstehung ist gekennzeichnet von typischen Erkältungsviren (beispielsweise Influenza- oder Parainfluenzaviren), die die Atemwege angreifen. In selteneren Fällen handelt es sich um andersartige Viren – Beispiele sind Viren, die systemische Erkrankungen wie Masern oder Röteln verursachen.

Eher selten sind Bakterien (vorwiegend Streptokokken) die Ursache für eine Rachenentzündung.

Die Symptome einer Pharyngitis sind ein geröteter Rachen und Gaumen; auch die Halslymphknoten sind häufig gerötet und geschwollen. Auftreten können zudem Schluckbeschwerden, Halsschmerzen, Fieber sowie Kopf- und Gliederschmerzen.

Kinder leiden häufiger als Erwachsene unter einer Rachentzündung, und Übelkeit kommt bei ihnen oftmals als weiteres Symptom hinzu.

Die Rachenentzündung und Bilder zur Erkrankung

Während Erwachsene und ältere Kinder sagen können, was ihnen weh tut, muss bei Kleinkindern auf Gestik und Verhalten geachtet werden, um Erkrankungen erkennen zu können.

Wenn das Kind es zulässt, sollte bei ausreichend Licht der Rachen betrachtet werden.

Hat man den Verdacht einer Rachenentzündung und tritt zudem Fieber auf, gilt es, einen Kinderarzt aufzusuchen. Dieser wird dann gegebenenfalls ein Antibiotikum und ein fiebersenkendes Mittel verschreiben.

Ein entzündeter Rachen ist aufgrund der starken Rötung auch für den Laien gut zu erkennen.

Die Gefahr, dass eine Rachenentzündung chronisch wird

Eine chronische Form der Pharyngitis ist möglich, wenn die betreffende Person längerfristig Reizstoffen ausgesetzt ist, die die Rachenschleimhaut angreifen. Davon abgesehen kommen auch körperliche Veränderungen unterschiedlicher Form für eine chronische Rachenentzündung als Auslöser in Frage. Folgende chronische Formen sind zu unterscheiden:

  • Pharyngitis chronica respiratoria: staubhaltige Luft, Umweltgifte oder Reizgase führen zu dieser chronischen Rachenentzündung.
  • Pharyngitis chronica digestiva: verursachend für die Rachentzündung können in diesem Fall Alkohol und/oder zu heißes beziehungsweise zu scharfes Essen sein.
  • Pharyngitis chronica allergica: als Auslöser sind hier Allergien zu nennen.
  • Pharyngitis chronica metabolica: Veränderungen des Hormonhaushalts und Stoffwechselstörungen sind Ursache der Rachenentzündung.

Wenn die Rachenentzündung mit Eiter einhergeht

Zur Bildung von Eiter kann es kommen, wenn Streptokokken am Erkrankungsprozess beteiligt sind.

Kennzeichnend für diese Form der Rachenentzündung sind starke Schmerzen, hohes Fieber und Eiterstippchen im Hals.

Da auch kleine Eiterherde zu erheblichen Komplikationen führen können, sollte möglichst rasch ein Hals-Nasen-Ohren-Arzt aufgesucht werden. Zu den Komplikationen zählt insbesondere die Ausbildung von Abzessen, die Schluckprobleme und/oder eine Behinderung der der Nasenatmung nach sich ziehen können.

In selteneren Fällen kann es zu einer bakteriellen Nasennebenhöhlenentzündung oder aber zu einer Mittelohrentzündung in Folge einer eitrigen Rachenentzündung kommen.

Die Rachenentzündung und HIV

Das HI-Virus wird in HIV-1 und HIV-2 unterschieden, wobei letzteres vorrangig in West-Afrika vertreten ist. Sobald das Virus in den Körper gelangt, werden die für ein funktionierendes Immunsystem zuständigen T-Helferzellen angegriffen. Innerhalb dieser Zellen ist es den HI-Viren möglich, sich zu vermehren und ein Zellsterben zu bewirken.

Zusätzlich versucht der Körper, infizierte T-Lymphozyten unschädlich zu machen. Das Resultat ist ein immer schwächer werdendes Immunsystem, sodass Betroffene sehr anfällig sind für Infektionen aller Art. Typische Symptome frisch Infizierter sind unter anderem Fieber und Rachenentzündungen.

Prinzipiell sind die Symptome unspezifisch – und eine länger anhaltende oder wiederkehrende Rachenentzündung ist keinesfalls als ein sicheres Zeichen für eine HIV-Infektion zu werten.

Gegen eine Rachenentzündung Medikamente einsetzen

Abhängig von der Art der Pharyngitis und dem Maß an Beschwerden sollte die Einnahme von Medikamenten in Betracht gezogen werden. Vor allem dann, wenn die Entzündung sich nicht binnen weniger Tage bessert, sollte ein Arzt zu Rate gezogen werden.

Welche Medikamente kommen zur Behandlung in Betracht?

[]Rezeptfrei erhältlich sind beispielsweise Lutschtabletten mit Salbei oder Islandmoos. Verschreibungspflichtige Medikamente sind Halstabletten, Gurgellösungen und Sprays mit desinfizierender und antibiotischer Wirkung. Unerlässlich ist es, reichlich Flüssigkeit (am besten in Form von Wasser oder ungesüßtem Tee) zu sich zu nehmen, damit die Schleimhäute feucht gehalten werden. Zu meiden sind überheizte Räume; regelmäßiges Stoßlüften sorgt auch im Winter für ein gesundes Raumklima.

Die Rachenentzündung mit Antibiotika behandeln

Bei bakteriellen Entzündungen des Halses ist eine Behandlung mit Antibiotika angezeigt – vor allem im Fall einer Infektion mit Streptokokken. Vorrangig geht es darum, ein rheumatisches Fieber zu verhindern, das das Ergebnis einer derartigen Infektion sein kann. Grundsätzlich sollte ein verschriebenes Antibiotikum stets so lange eingenommen werden, wie der behandelnde Arzt es verordnet hat. Hierdurch werden Rückfälle sowie die Bildung von Resistenzen verhindert.

Unbedingt ist der jeweils behandelnde Arzt im Vorwege über Allergien gegen bestimmte Antibiotika zu informieren, damit alternative Präparate verschrieben werden können. Zumeist eher harmlose Nebenwirkungen, die die Einnahme eines Antibiotikums mit sich bringen kann, sind beispielsweise Magen-Darm-Beschwerden oder auch Hautausschläge.

Die Rachenentzündung geht nicht weg

Jeder, der sich länger als drei Tage mit einer Rachenentzündung quält, ohne dass eine Besserung festzustellen ist, gehört zu einem Arzt. Werden, womöglich über einige Wochen hinweg, leichte Beschwerden nicht weiter beachtet, kann sich allmählich eine chronische Rachenentzündung einstellen.

Bemerkbar macht sich diese unter anderem durch ständigen Räusperzwang sowie durch ein Gefühl der Trockenheit in Hals und Rachen.

Typisch ist zudem das sogenannte Globus-Syndrom: Betroffene haben das Gefühl, ein Fremdkörper stecke im Hals. HNO-Ärzte unterscheiden eine atrophische und eine hypertrophische Form. Die atrophische Form (Pharyngitis atrophicans et sicca) geht einher mit einer blassen, ausgetrockneten Rachenschleimhaut und mit zähen Belägen. Die hypertrophische Form tritt häufig mit vergrößerten Lymphfollikeln in Erscheinung auftreten (Pharyngitis hyperplastica granulosa).

Kann man eine Rachenentzündung durch Stress bekommen?

Stress kann die Entstehung einer Rachentzündung begünstigen, da sich Stress negativ auf das Immunsystem auswirkt. Dies hat zur Folge, dass unter Stress stehende Personen generell anfälliger sind für Infektionen wie Erkältungen, Rachenentzündungen und ähnliche Erkrankungen.

Zahlreiche Untersuchungen belegen: Jeder, der unter dauerhaftem Stress steht, wird einerseits schneller krank und andererseits wird er langsamer wieder gesund. Jegliche Erreger haben es wesentlich einfacher, einen geschwächten Körper anzugreifen als einen, dessen Immunsystem bestens funktioniert. Während akuter Stress die Aktivität der natürlichen Killerzellen fördert, können diese auf Dauerstress nur noch unzureichend reagieren und die Anzahl der Immunzellen im Blut nimmt ab. In beiden Fällen teilen sich die spezialisierten T-Lymphozyten langsamer.

Die Rachentzündung im Kreuzworträtsel

Wohl dem, der nur im Kreuzworträtsel mit der Rachenentzündung zu tun bekommt. Gefragt sein kann in dem Rätsel allgemein nach einem Begriff aus der Medizin oder nach einer Krankheit. Wird als zu enträtselnder beziehungsweise als zu umschreibender Begriff „Rachenentzündung“ im Rätsel angegeben, ist üblicherweise der medizinische Fachbegriff Pharyngitis des Rätsels Lösung.

Beim Arzt mit einer Rachenentzündung: Diagnostik

Geht ein Patient, dem Schmerzen im Hals- und Rachenraum zu schaffen machen, zum Arzt, wird dieser zunächst einmal Art und Dauer der Beschwerden erfragen.

Die erste Untersuchung erfolgt unter Zuhilfenahme eines Spiegels, mit dem sich der Arzt den Rachen genauer anschauen kann. Sofern es sich um eine akute Pharyngitis handelt, weist die Rachenwand eine Rötung und möglicherweise auch Beläge auf. Sollte der Verdacht bestehen, dass Bakterien Verursacher der Rachenentzündung sind, sollte ein Schnelltest durchgeführt werden, um das Vorhandensein von A-Streptokokken zu prüfen.

Obgleich bei vielen Personen diese Bakterienart auf der Rachenschleimhaut vorzufinden ist, können A-Streptokokken, wenn sie durch eine Schmier- oder Tröpfcheninfektion übertragen werden, diverse Erkrankungen wie eine Rachenentzündung hervorrufen.

Da Streptokokken sich nicht nur im Rachen und Hals ausbreiten, sondern auch Gelenke, das Gehirn und die Nieren befallen können, ist bei einem positiven Testergebnis die Behandlung mit einem Antibiotikum angezeigt. Sollten Ohrenschmerzen als Symptom hinzukommen, wird der untersuchende Arzt mit dem Mikroskop feststellen, ob eine Mittelohrentzündung oder lediglich ausstrahlende Schmerzen vorliegen.

Anhand des Trommelfellbildes vermag der Arzt zu beurteilen, ob eine virale oder aber eine bakteriell bedingte Mittelohrentzündung vorliegt. Zu untersuchen ist schließlich noch, ob sich ein Abszess im Rachen gebildet hat; dies kann gegebenenfalls auch durch eine Ultraschalluntersuchung oder durch eine Magnetresonanztomografie erfolgen.

Bei Vorliegen einer chronischen Pharyngitis ist die Spiegeluntersuchung die wichtigste Methode.

Da die chronische Rachenentzündung in mehrere Formen unterschieden wird, die somit verschiedene Behandlungsmethodenerforderlich machen, wird der Arzt zunächst feststellen, um welche Variante es sich handelt. Wichtig ist aber auch das Gespräch mit dem Patienten, um einiges über die Vorgeschichte zu erfahren. Unter anderem wird bekannt werden, ob Allergien vorliegen und ob der Patient regelmäßig mit Schadstoffen Kontakt hat.

Der korrekten Diagnose dienlich ist zudem eine Untersuchung der Nase, um gegebenenfalls eine behinderte Nasenatmung als Verursacher der chronischen Erkrankung entdecken zu können. Grundsätzlich sind hinsichtlich einer chronischen Rachenentzündung die hypertrophische Form und die atrophische Form zu unterscheiden. Während bei der erstgenannten Variante die Rachenschleimhaut ein gerötetes und granuliertes Bild abgibt, ist die atrophische Form durch eine relativ blasse und glatte Rachenschleimhaut gekennzeichnet.

Sofern der untersuchende Arzt vermutet, dass der chronischen Pharyngitis eine Allergie zugrundeliegt, gilt es herauszufinden, was der Auslöser für diese Allergie ist.

Der in diesem Zusammenhang anzuwendende Prick-Test wird zumeist an der Unterarminnenseite durchgeführt: Häufig vorkommende Allergene (wie beispielsweise Tierhaare, Pollen und Schimmelpilze) werden gelöst auf die Haut gegeben. In jedes Feld wird mit einer sehr feinen Nadel gestochen, und nach einigen Minuten zeigen sich möglicherweise allergische Reaktionen in Form von Rötungen sowie Schwellungen. Falls möglich, sollte dann das Allergen gemieden werden oder der Arzt wird Medikamente gegen die allergischen Beschwerden verschreiben.


FAQ:

Wie lange dauert eine Rachenentzündung?

Wie lange dauert eine Rachenentzündung? In der Regel hält eine akute Pharyngitis (Rachenentzündung) etwa 7 bis 14 Tage an. Die Symptome klingen normalerweise nach ca. 3 – 5 Tagen ab.

Wie fühlt sich eine Rachenentzündung an?

Der Rachen fühlt sich rau und trocken an, oft haben die Betroffenen das Gefühl, sich räuspern oder hüsteln zu müssen. Bei einem Blick in den Hals erscheint die Schleimhaut im Rachen deutlich gerötet und entzündet, bei begleitendem Schnupfen auch verschleimt.

Welche Medikamente bei Rachenentzündung?

Entzündungshemmer wie Diclofenac oder Ibuprofen helfen in der Zwischenzeit gegen die Entzündungssymptome. Unterstützend wirken Maßnahmen, die die Schleimhäute befeuchten und beruhigen z.B. Inhalation oder Gurgeln mit einer Salz- oder Salbei-Lösung, ebenso Lutschen von Salbeibonbons, Emser-Pastillen oder Islamoos.

Wann zum Arzt bei Rachenentzündung?

Wenn eines oder mehrere der folgenden Symptome auftreten, sollte der Patient aber unbedingt einen HNO-Arzt aufsuchen: Die Halsschmerzen sind extrem stark. Der Patient hat hohes Fieber, fühlt sich sehr schlecht. Die Symptome setzen sehr heftig und sehr plötzlich ein.

Wie geht Rachenentzündung weg?

Das Mittel der ersten Wahl ist Penicillin, alternativ können Wirkstoffe aus der Gruppe der Cephalosporine ( z.B. Cefalexin) eingesetzt werden. Bei einer viralen Rachenentzündung ist keine ursächliche Therapie notwendig. Die Beschwerden klingen in der Regel nach etwa drei bis fünf Tagen von alleine ab.

Woher bekommt man eine Rachenentzündung?

Eine akute Rachenentzündung geht in den meisten Fällen mit einer Erkältung oder einem grippalen Infekt einher. Dementsprechend wird sie fast immer durch die typischen Viren der Atemwege (Adeno-Viren, Influenza-Viren, Parainfluenza-Viren) ausgelöst.

Welcher Tee hilft bei Rachenentzündung?

Besonders gut bei Rachenerkrankungen wirken Kräutertees mit Salbei, Ingwer, Thymian oder Kamille. Die Inhaltsstoffe helfen dabei, den Schleim im Hals zu lösen und die ätherischen Öle wirken antimikrobiell gegen Bakterien und Viren.

Welche Hausmittel bei Rachenentzündung?

Rachenentzündung: So sieht die Behandlung aus Zur Erinnerung: Viel trinken befeuchtet die Schleimhäute im Rachen und spült virale Erreger aus dem Körper. Kräutertees mit Salbei können die Entzündung hemmen und die Durchblutung fördern. Heiße Wickel oder warme Milch sind eine Wohltat für den Hals.

Kann eine Rachenentzündung gefährlich werden?

Welche Komplikationen können auftreten? Der Großteil der akuten Rachenentzündungen verläuft ohne Komplikationen. In manchen Fällen breitet sich die Infektion jedoch im Rachenraum aus und führt zu weiteren Entzündungen. So können etwa die Gaumenmandeln mitbeteiligt sein, wodurch eine Angina tonsillaris entsteht.

Habe Halsschmerzen kann das Corona sein?

Häufige Symptome bei Infektionen mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 sind Husten, Fieber und Schnupfen. Außerdem können unter anderem allgemeine Krankheitszeichen, Halsschmerzen, Geruchs- und Geschmacksstörungen, Atemnot sowie Magen-Darm-Symptome auftreten.

Robert Milan

Robert Milan ist ein anerkannter Experte im Bereich der gesundheitlichen Ernährung und Nahrungsergänzung mit einer beeindruckenden Laufbahn, die bis ins Jahr 2005 zurückreicht. Durch seine langjährige Erfahrung als Medizinautor hat er sich eine umfassende Expertise angeeignet, die seine Leserinnen und Leser auf dem Gesundheitsblog stets zu schätzen wissen. Milans Arbeit zeichnet sich durch eine seltene Kombination aus tiefem fachlichen Verständnis und einer klaren, verständlichen Darstellungsweise aus. Seine Inhalte spiegeln nicht nur den aktuellen medizinischen Wissensstand wider, sondern sind auch auf solider wissenschaftlicher Grundlage aufgebaut. Er stützt sich dabei auf eine breite Palette an Quellen, einschließlich ärztlicher Fachliteratur und den neuesten… More »

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