Allergietest – Diese Varianten gibt es.

Was für Allergietest Varianten gibt es?

Wenn Sie den Verdacht haben einer allergischen Reaktion ausgesetzt zu sein empfiehlt es sich einen Allergietest durchzuführen. Das können Sie selber zu Hause mit einem entsprechenden Set oder bei Ihrem Hausarzt durchführen lassen. Folgende 6 Allergie-Test Möglichkeiten kommen häufig zum Einsatz:

Allergietest – Diese Varianten gibt es.
Allergietest – Diese Varianten gibt es.

Pricktest

Recht schnell zeigen sich die Resultate beim Haut-Pricktest. Dazu tropft der Arzt seinem Patienten eine Reihe von Allergenlösungen wie zum Beispiel Gräserpollen-, Tierhaaren- und Staubmilbenextrakte auf die Haut, zumeist auf die Unterseite des Armes.

Anschließend wird die Haut durch die Allergentropfen hindurch leicht angestochen oder angeritzt. Aber keine Angst – das tut kaum weh. Im Falle einer Allergie reagiert die Haut an der entsprechenden Stelle bereits nach einer Viertelstunde mit Rötung, Juckreiz und einer Quaddel.

Die Reaktion folgt auf dem Fuße, weil das Allergen durch die Einstichstelle sofort in die obere Hautschicht gelangt (Soforttyp-Reaktion. Melden dort die Sensoren des Immunsystems einen Angreifer, beginnt die Kette der Abwehrmaßnahmen: unter anderem wird das Hormon Histamin ausgeschüttet. Dieses Entzündungshormon sorgt für die intensivere Durchblutung der entsprechenden Hautstelle und damit für die Rötung und den Juckreiz.

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Um bei diesem Test einen Fehlalarm zu vermeiden, etwa weil sich die Haut allein aufgrund des Kratzers rötet, trägt der Arzt zusätzlich zwei Vergleichslösungen auf, zur sogenannten Positiv- und Negativkontrolle: Als Negativkontrolle dient einfach eine Kochsalzlösung, die natürlich keine Hautreaktionen hervorrufen darf, sofern der Test korrekt funktioniert hat.

Als Positivkontrolle wird ein Tröpfchen Histaminlösung, also eine wäßrige Lösung des Entzündungshormons Histamin aufgetragen und in die Haut eingeritzt. An dieser Stelle muss eine leichte Rötung und Schwellung auftreten, ausgelöst durch das (von außen zugeführte) Histamin.

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Scratchtest

Der Scratchtest ist lediglich eine verschärfte Form des Pricktests. Auch hier werden Allergenlösungen auf die Haut aufgebracht. Doch die Haut wird nicht nur leicht angestochen oder -geritzt, sondern verkratzt (kratzen = scratchen). Auf diese Weise dringen mehr Allergene in die Haut ein, und der Test spricht empfindlicher an, zeigt also bereits leichtere allergische Reaktionen an. Doch dieses Testverfahren lässt sich weniger exakt kontrollieren und birgt zudem größere Risiken als die übrigen Hauttests. Deshalb setzen Ärzte den Scratchtest nicht mehr so oft ein.

Reibtest

Ebenfalls seltener eingesetzt wird der sogenannte Reibtest, das Gegenstück zum Scratchtest. Beim Reibtest wird die Haut nicht verletzt, sondern die mutmaßlichen Allergieauslöser werden lediglich auf der Haut gerieben. Besteht eine Allergie, zeigt es die Haut ebenfalls durch Rötung und Quaddeln an. Doch dieser Test ist nicht sehr empfindlich, er zeigt lediglich intensive allergische Sensibilisierung.

Intracutantests

Ähnlich wie der Pricktest verläuft auch der Intracutantest: Bei diesem Verfahren spritzt der Arzt die Allergenproben direkt in die Haut. Auch hier zeigen sich die Hautreaktionen innerhalb einer Viertelstunde: Je größer die Quaddel, je größer die gerötete Hautstelle, desto intensiver der Grad der allergischen Sensibilisierung.

Epicutantest

Bei Verdacht auf ein allergisches Kontaktekzem greift der Arzt auf den Epicutantest zurück. Dabei werden die zu testenden Stoffe auf die gesunde Haut des Patienten gelegt – meist am Rücken – und dort mit einem Pflaster festgehalten. Einen Tag bleiben diese Proben auf der Haut.

War unter diesen Proben eine allergieauslösende Substanz, zeigt dies die es Haut nach spätestens 78 Stunden durch Rötung, Schwellung, juckende Pickelchen oder ein Ekzem (Spättyp-Reaktion). Als Faustregel gilt: Je intensiver die Rötung, desto höher die allergische Sensibilisierung. Auch nach fünf Tagen können noch Hautreaktionen an den Teststellen auftreten. Darüber muss man dann den Arzt informieren.

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Bluttests

Eine allergische Sensibilisierung lässt sich auch nachweisen, ohne den Körper des geplagten Patienten direkt mit einer Palette verdächtiger Substanzen zu konfrontieren. Denn bei einer allergischen Sensibilisierung bildet der Körper Antikörper gegen die individuellen Allergieauslöser. Diese Antikörper finden sich überall im Blut – und lassen sich darin feststellen. Für einen Bluttest muss man also erst einmal ein paar Milliliter Blut hergeben.

Dieses Blut wird dann getestet. Das Ergebnis des Tests zeigt schließlich, wie groß das allergische Potential des Testkandidaten ist, und wie er auf die einzelnen Allergene reagiert. Seit kurzem müssen Allergietests kein aufwendiges Unterfangen mehr sein. Mittlerweile gibt es Bluttests, die jeder Hausarzt und jeder Kinderarzt einfach anwenden kann; und schnell dazu. Bereits nach 90 Minuten liegen die Ergebnisse vor. Der Test Visagnost® etwa bestimmt ohne Geräteaufwand, einfach mit Hilfe von Teststreifen, die häufigsten allergischen Sensibilisierungen gegenüber Allergenen in der Luft und in Nahrungsmitteln.

Bei Verdacht auf ein selteneres Allergen lässt sich der Auslöser durch eine aufwendigere Testreihe im Labor ermitteln. Das ist dann die Aufgabe eines Experten, eines Allergologen.

Zwar macht das Blutabnehmen insbesondere Kindern wenig Spaß. Aber insgesamt belastet es weniger als eine Testreihe, bei der zahlreiche Allergenlösungen in die Haut eingeritzt werden, um die Reaktionen dann zu beobachten. Außerdem ist das Risiko einer Sensibilisierung, also einer Allergie aufgrund der Tests, beim Bluttest definitiv ausgeschlossen.

Wie die übrigen Allergietests hat auch der Bluttest seine Grenzen: Medikamente, die das Immunsystem dämpfen, können das Testergebnis beeinflussen. Um den Test präzise zu nutzen, sollte ein Testkandidat seinen Arzt immer über alle Medikamente informieren, die der in den vergangenen Tagen und Wochen eingenommen hat.

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Video: Allergietest – so funktioniert er

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